Fotografie – Vom Dschungel bis in ferne Galaxien

Ich stehe mit meiner Mutter auf dem Platz vor dem Eingang zur Kunstsammlung NRW. Über uns ragt das große Plakat: Thomas Struth , Fotografien 1978-2010. Ich bin schon gespannt, was mich erwartet.

Eine Werkgruppe Struths sind Dschungelfotos, die Ende der 90er-Jahre entstanden sind. Auf den Fotos sind dichte Pflanzen zu erkennen. Das Format der ausgestellten Dschungelbilder ist ziemlich groß, so dass sich der Betrachter gut in das Bild hineinversetzen kann. Teilweise wirken die Bilder undurchdringlich, was für den Betrachter sehr interessant ist. Die Fotos wurden beispielsweise in Peru, Brasilien und Japan gemacht.

Eine weitere Werkgruppe des Fotografen sind Fotografien von Straßen und Architektur, die sehr beeindruckend sind. Architektur ist Thomas Struth schon seit seiner Schulzeit sehr wichtig gewesen. Die Fotos dieser Werkgruppe sind allesamt schwarz-weiß-Aufnahmen, die in Tokio, Rom und New York entstanden sind. Sie zeigen, dass Struth sich auch für die „hässlichen Ecken“ der Städte interessiert. „Da viele Menschen damit konfrontiert werden, sollen diese zum Nachdenken anregen“, so Struth. Besonders faszinierend war eine Aufnahme der Samsung Apartments in Seoul 2007.

Außerdem beschäftigt sich Struth noch mit Familienfotografie. Auch diese Fotos beeindruckten vor allem durch die Mimiken der fotografierten Personen. Diese Bilder stammen aus allen Teilen der Welt, zum Beispiel aus Hiroshima oder Edingburgh und spiegeln teilweise die Mentalität der Menschen wider. Thomas Struth fotografiert ebenfalls Menschen in Museen. Hier ist es interessant an der Mimik der Personen abzulesen, wie sie auf das Kunstwerk reagieren. Die Idee des Fotografen ist sehr gut, da man als Betrachter quasi das Gleiche macht, wie die Personen auf der Fotografie. Das Bild „Art Institute of Chicago 2“ aus dem Jahr 1990 übte auf mich eine besonders faszinierende Wirkung aus.

Des Weiteren zeigen Struths Fotos technische und chemische Apparate. Bei diesen Bildern ist dem Betrachter nicht immer ganz klar, was auf dem Bild zu sehen ist. Zum Teil wirken sie sogar „galaktisch“.

Mein Fazit: Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich auf jeden Fall. Bis zum 19. Juni 2011 stellt Struth noch in der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf aus.

Weiter Infos gibt es außerdem im Internet unter www.kunstsammlung.de

Leonie Baumann, Kalkar, Städt. Gymnasium Kalkar