Unfallchirurgen haben einen langen und anstrengenden Alltag, so dass manchmal nur noch wenig Zeit für Privates bleibt. Trotzdem ist Dr. Bernd S. mit seiner Berufung sehr zufrieden.
Um 6.30 Uhr muss der Glehner Unfallchirurg Dr. Bernd S. aufstehen, da ein langer Tag auf ihn wartet. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit seiner Familie tritt er den langen Weg zum St.-Vinzenz-Krankenhaus in Düsseldorf an. Dort arbeitet er von 7 Uhr früh bis 16 Uhr am späten Nachmittag. Er beginnt seine Schicht um 7.15 Uhr mit einer Morgenvisite auf der Station. Nachdem er etwa 45 Minuten später seinen Rundgang abgeschlossen hat, steht eine Teambesprechung an, bei der sämtliche Unfallchirurgen und der Chefarzt teilnehmen.
Sie besprechen dort insbesondere die Zuteilungen der anstehenden Operationen. Außerdem dient das Treffen zum gegenseitigen Austausch über den Gesundheitsstatus der einzelnen Patienten. Nun warten auf Dr. Bernd S. und seine Kollegen noch viele anstrengende Stunden harter Arbeit, da zwischen den Operationen nur kurze Pausen liegen. Um 16 Uhr kümmert sich Dr. Bernd S. letztlich noch um die Patienten der Intensivstation. „Manchmal hätte ich nach der harten Arbeit gerne mal eine Pause“, gibt er ehrlich zu, „obwohl ich meinen Beruf grundsätzlich gerne ausübe.“ Denn auch nach Schichtende ist der Glehner noch nicht von seiner Arbeit befreit, da es immer wieder zu Unfällen kommen kann, bei denen er notoperieren muss.
„Leider“, so meint der Unfallchirurg Dr. Bernd S., „werden Unfallchirurgen heutzutage immer seltener, und das Durchschnittsalter des Berufes steigt.“ Daher spricht er eine Empfehlung für diesen Beruf aus und hofft somit, dass er das Interesse einiger Abiturienten und Studenten wecken kann und in Zukunft die Nachfrage zur Ausbildung zum Unfallchirurgen steigt.
Aus dem Anlass erzählt er von seiner Ausbildung: „Zunächst studierte ich zwei Jahre, also vier Semester, die Grundlagen der Medizin, bevor ich mich für einen Schwerpunkt im Bereich Unfallchirurg für Orthopädie entschied. Dies studierte ich dann für weitere vier Jahre, bevor ich meine Doktorarbeit ablegen musste. Nachdem meine Doktorarbeit erfolgreich war, durfte ich schließlich den Titel „Doktor für Orthopädie und Unfallchirurgie“ führen, worauf ich sehr stolz war.
Später erklärt Dr. Bernd S. noch: „Ich gehe wirklich gerne arbeiten und heile mit Freude Menschen, doch leider kam in den letzten Jahren viel Bürokratisches hinzu, so dass meine Kollegen und ich immer längere Arbeitszeiten haben.“ Trotz allem ist Dr. Bernd S. ein stolzer Unfallchirurg und empfiehlt diesen Beruf gerne weiter.
Mona Bandar und Fritz Ratzmann, Mänchengladbach, Franz-Meyers-Gymnasium