Mehrzad Marashi, Dieter Bohlens neuer Superstar, hat sich nicht nur gegen seine Konkurrenten durchgesetzt, sondern auch gegen seine Gegner im Internet. Einige Studi-VZ- und Facebook-Nutzer, also Leute, die in Internetportalen, in denen man ein Profil hat und chatten kann, angemeldet sind, wollten verhindern, dass Mehrzads erste Single „Don’t believe“ in den Charts den ersten Platz belegt.
In den vergangenen sieben „Deutschland sucht den Superstar“-Staffeln kam der erste eigene Song des neuen Superstars immer weit nach vorn in die Charts. Die Nutzer fanden das nicht gut und haben im Internet zum Boykott aufgerufen. Sie forderten vor der Auswertung der Kaufergebnisse auf, massenweise einen alten Song zu kaufen, um zu verhindern, dass auch dieses Mal die Dieter-Bohlen-Vermarktung funktioniert. Dieser Plan funktionierete letztes Jahr in Großbritannien bei der Casting-Show „X-Factor“.
Das ausgewählten Lied waren „Tribute“ von „Tenacious D“, das 2002 erschienen war, und „Stairway to Heaven“ von „Led Zeppelin“. „Tribute“ war aber von Sony nicht für die Charts angemeldet und wurde es auch nicht, weil auch Mehrzad bei Sony unter Vertrag ist. Das konnte die Rebellen nicht stoppen, sie wählten einfach einen neuen Song: „Boomerang“ von „Blümchen“ aus dem Jahr 1996.
Niemand wolle aber Mehrzad etwas Böses, das sagt sogar Martin Kesici, der selbst ein Casting-Gewinner ist und also weiß wovon, er spricht. Die Aktion richtet sich nur gegen Dieter Bohlen. Kesici findet Mehrzad sogar sehr talentiert.
Zwischenzeitlich sah es so aus, als würden die drei Songs, „Don’t believe“, „Boomerang“ und „Stairway to Heaven“, auf die ersten drei Plätze der Charts kommen. Am Ende jedoch kam Mehrzads Song auf den ersten Platz, „Boomerang“ auf den siebten und „Stairway to Heaven“ auf den fünfzehnten Platz.
Also hat es traurigerweise nicht funktioniert, den abgehobenen Dieter Bohlen zu übertrumpfen. Seine Macht am Musikmarkt ist also doch größer, als man wahrhaben möchte. Aber man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass es irgendwann einen DSDS-Gewinner gibt, der ohne Dieter Bohlen und auf seine eigene Weise beliebt und berühmt wird.
Jule Buss, Duisburg, Franz-Haniel-Gymnasium