Kommentar – Computerspiele in Maßen

Wenn ich in der Spiele-Abteilung bei Saturn bin, dann sehe ich Autorenn-Spiele, Skater-Spiele, aber überwiegend Gewaltspiele, wie z.B. Schießspiele oder auch „Kick and Hit“, also Kampf-Spiele.

Die meisten davon sind erst ab 18 oder 16 Jahren freigegeben. In Deutschland wird eingestuft in verschiedene Altersbeschränkungen: Ohne Altersbeschränkung, frei ab 3, 7, 12, 16 und 18 Jahren, was ich auch gut finde. Nur gibt es, was mich erstaunt hat, auch Gewaltspiele, die schon ab 12 Jahren freigegeben sind. Zwar ohne Blut, aber das sollte ja nicht nur der Grund für Altersbeschränkung ab 18 oder 16 sein.

Das Problem an den Spielen ist, dass die Spiele immer realer werden. Natürlich würde man nicht beispielsweise die Stadt New York im Computer Spiel mit der echten verwechseln, aber darum geht es nur teilweise. Denn das eigentlich Wichtige ist, mit der Waffe in der Hand andere Leute niederzuschießen. Dies ist mit Sicherheit auch ein Grund, weswegen es in den vergangenen Jahren immer häufiger zu Amokläufen gekommen ist.

Sicher, man kann nicht den Gewaltspielen die alleinige Schuld zuweisen, aber es gibt immer mehr Jugendliche, die sich selbst überlassen sind. Etwa, wenn die Eltern beide berufstätig oder alleinerziehend sind. Wenn dies der Fall ist, beschäftigt sich der Jugendliche vielleicht häufig mit dem PC. Kommen dann noch andere Faktoren dazu, wie beispielsweise der Außenseiter zu sein, keine Hobbys zu haben und schlechte Noten zu schreiben, dann könnte sich in dem Jugendlichen eine gewisse Aggression aufbauen.

Ich denke, dass so ein junger Mensch eher einen Amoklauf beginnen könnte als jemand, der Hobbys und Freunde hat und der nicht nur vor dem PC sitzt, sondern sich auch mal mit anderen Dingen beschäftigt. Ich kann nicht sagen, wie sich dieses Problem lösen lässt, aber sicherlich nicht durch noch strengere Altersbeschränkung der Spiele. Dadurch wird die Verlockung nur noch größer, und es findet sich immer ein Weg, sich das Spiel beispielsweise über einen älteren Freund oder Bruder zu besorgen.

Aber wenn man versucht, auf sich zu achten, nicht immer nur Schießspiele spielt und vielleicht auch mal Außenseitern die Chance gibt, sich in die Gruppe zu integrieren, dann wird es hoffentlich weniger Tote wegen dämlicher „Todesläufe“ geben.

Felix Lepold, Leverkusen, Marienschule