Ski-Freizeit – Schulfrei im Schnee

Jedes Jahr im Januar fahren 24 Schüler der Bettine von Armin Gesamtschule in Langenfeld nach Kaltenbach im Zillertal (Österreich) auf eine Ski-Freizeit. Die Ski-Freizeit dient als Belohnung für engagierte und soziale Schüler, die dazu auch gute Leistungen erbringen. Denn der Stoff der gesamten Woche muss nachgearbeitet werden.

Zuvor mussten wir als Vorbereitung zur Skigymnastik. Schon Wochen vorher konnten wir es kaum erwarten, denn durch einen Ausflug in die Skihalle Neuss erhielten wir einen kleinen Vorgeschmack und waren sofort „Feuer und Flamme“, was das Skifahren anging.

Und endlich war es so weit: Der Tag der Abfahrt war gekommen. Für die nächste Generation der Skifahrer haben wir ein Tagebuch geschrieben:

Freitag, 22. Januar

Liebes Tagebuch,

nach einer Stunde Verspätung fahren wir endlich in Richtung Schnee und Berge. Diese Nacht werden wir in einem Doppeldeckerbus verbringen. Wir sind wahnsinnig aufgeregt und freuen uns total auf unsere Ankunft in Kaltenbach.

Samstag, 23. Januar

Liebes Tagebuch,

die anfängliche Aufregung ist verflogen, langsam kehrt Ruhe ein. Wir haben gerade erst ein Viertel der Strecke hinter uns. Wir fahren durch die dunkle Nacht und bemerken gar nicht, dass ringsum Berge sind. Nach zwölf Stunden haben wir es endlich geschafft, total erschöpft fahren wir nach einer weiteren Stunde Wartezeit, die uns die letzte Kraft raubt, in einer Gondel zu unserem Wohnsitz. Angekommen, sehnen wir uns nach einem gemütlichen Bett, doch unsere Zimmer, die über einer Gaststätte liegen, haben unsere Erwartungen nicht erfüllt. Doch die Umgebung und das Wetter lassen Freude aufkommen. Den Rest des Tages machen wir langweilige Übungen auf Skiern, von Stunde zu Stunde fühlen wir uns unwohler, denn auch das Essen ist alles andere als lecker… Doch vielleicht wird ja doch noch alles gut?!

Sonntag, 24.Januar

Liebes Tagebuch,

heute geht es endlich so richtig in den Schnee, wir werden nach unserer Leistung in Gruppen eingeteilt. Der Tag fing genauso an wie er aufgehört hatte, öde. Er bestand aus üben, üben, üben. Zum Glück war nach dem Mittagessen Schluss damit. Wir fuhren nach Lust und Laune blaue (einfach) sowie rote (mittelschwer) Pisten, und zum ersten Mal machte uns Ski fahren richtig Spaß. Leider hat sich am Essen immer noch nichts geändert, aber die Atmosphäre, die nun in der Gruppe herrscht, hat sich doch noch zum Guten gewendet und der Abend wurde richtig lustig.

Montag, 25. Januar

Liebes Tagebuch,

das Gefühl von Heimweh hat uns immer noch nicht verlassen. Doch es wird jeden Tag besser, auch unsere Fähigkeiten. Heute wurde es noch mal ein richtiger Trainingstag, außer für die Fortgeschrittenen, sie durften selbst entscheiden, wie ihr Tag verlief. Nach den anstrengenden Ski-Stunden freuten wir uns auf unser Bett, egal wo es war.

Donnerstag, 28. Januar

Liebes Tagebuch,

die letzten zwei Tage bestanden hauptsächlich aus Ski fahren, und so langsam war es jeden Morgen eine Qual, aufzustehen. Wir waren nun sehr sicher beim Ski fahren und carvten jede Piste sicher hinunter. In der Zwischenzeit haben sich Grüppchen gebildet, die zum Mittagessen zusammensaßen. Beim Abendbrot saßen wir in wechselnden Gruppen beieinander, wenn wir fertig waren, rutschten wir mit „Popo-Rutscher“ den Hausberg hinab. Doch dieser Abend sollte kein schöner werden. Als meine Freunde und ich mit dem Essen fertig waren, wollten wir wie immer unseren Hausberg hinunterrutschen. Ich wollte noch einmal auf die Toilette gehen. Aber da es in dem Jugendheim keine gab, musste ich notgedrungen aufs Natur-WC gehen. Ich suchte und suchte, bis ich mich entschloss, in den Wald zu gehen. Plötzlich bemerkte ich, dass die anderen weg waren. Hilflos blickte ich umher. Es war stockdunkel und menschenleer. Was fiel denen bloß ein, mich einfach hier sitzen zu lassen? Ich war sauer und hatte Angst. Wo sollte ich hin, durch den kalten Schnee? Doch mir blieb nicht anderes übrig, so dass ich mich tapfer durch die dunkle Nacht kämpfte. Jedes noch so kleine Geräusch ließ mich aufschrecken. Endlich erblickte ich Licht und gehe hinein. Ich bin erschüttert, dass mich keiner vermisst hat. Sogar meine allerbeste Freundin hat es nicht bemerkt, und ich behalte meine aufregende Aktion für mich.

Freitag, 29. Januar

Liebes Tagebuch,

es ist der letzte Tag den wir heute hier verbringen dürfen. Vor fünf Tagen hätten wir noch „müssen“ gesagt und wollten am liebsten sofort nach Hause. Jetzt würden wir gerne noch länger bleiben, da die letzten drei Tage viel zu schnell vergangen sind. Diesen Tag wollten wir richtig genießen. In diesen letzten Stunden organisieren wir den bunten Abend, an dem jede Gruppe ein selbst gedichtetes Lied zum Thema Winter aufführen muss. Außerdem feiern wir eine prächtige Zeremonie, bei der alle, die als Anfänger eingestiegen sind, eine Urkunde bekommen. Traurig und zugleich froh, nach Hause zu kommen, gehen wir schlafen.

Samstag, 30. Januar

Liebes Tagebuch,

6 Uhr, der Wecker klingelt, Zeit aufzustehen, Koffer einladen, zur Gondel latschen, die letzen Minuten genießen und gemütlich losfahren. Ja, so sollte ein angenehmer Abschied sein, aber leider kam es anders. Denn nachdem wir aus der Gondel ausgestiegen waren, kam ein Anruf des Busfahrers: Verspätung. Dieser Anruf bedeutete für uns zwei Stunden in der Kälte warten. Schlimme Zeit, wenn man bedenkt, dass es minus elf Grad war. Die Busfahrt war nicht besser. Erst hieß es acht Uhr Ankunft, dann zehn Uhr. Doch leider hatte sich das Unternehmen wegen Glätte, Schneefall und Stau um knappe sechs Stunden verschätzt, so dass wir nach 18 Stunden, gegen 4 Uhr, Schlangenberg erreichten. Trotz alledem war es eine lustige Busfahrt.

Auch heute noch schwelgen wir in Erinnerungen an die traumhafte Umgebung, den 1,80 Meter hohen Schnee, das tolle Wetter…

Zum Schluss möchten wir uns ganz herzlich bei unseren tollen Skilehrern Frau Scheiner, Frau Leister-Tschackert und natürlich Siggi bedanken. Und wir glauben, wir sprechen für alle: Uns hat es einen riesengroßen Spaß bereitet! Deswegen ein ganz großes DANKE!!!

Wir empfehlen die Ski-Freizeit allen, die Spaß an Sport haben und einfach mal aus dem Alltag raus wollen. Das ist die einmalige Chance – verpasst sie bloß nicht. Das bedeutet: Immer schön brav in der Schule sein! Bewerbt Euch und werdet echte „Ski-Götter“!

Die Ski-Götter von 2010

Alicia, Alicia, Anna, Anne, Bob, Daniel, Eric, Florian, Frida, Hannah, Jasmin, Jason, Jessica, Johanna, Julian, Marc-Kevin, Niklas, Nikolas, Sebastian, Sophie, Tanja, Timo

Anne Dallmer-Zerbe und Frida Hackert, Langenfeld, Bet.-V.-Armin-Gesamtschule