Von Magnus Gangey, Klasse 8b, Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, Dormagen
Unter der Corona-Krise leiden momentan viele in der Bevölkerung. Lebensgewohnheiten verändern sich durch plötzliche Kurzarbeit und Menschen wissen mit sich und ihrer Zeit nichts mehr anzufangen. Sie fühlen sich sehr einsam, was ja auch durchaus verständlich ist, und schaffen sich deshalb Haustiere an. Besonders beliebt sind Hunde und Katzen. Das endet aber oftmals eher in Trauer als in einer guten Beziehung zwischen Mensch und Tier. Sie haben keine oder wenig Erfahrung mit der Erziehung und dem Leben mit einem Haustier und dadurch entsteht oft Frust. Tierschützer befürchten, dass dies dazu führen kann, dass immer mehr Haustiere an Autobahnraststätten ausgesetzt oder in Tierheimen abgegeben werden. Denn wenn die Pandemie vorbei sein wird, dann werden sich auch die Lebensgewohnheiten der Menschen wieder ändern. Die nötige Zeit für das Tier wird fehlen.
Im Jahr 2020 verzeichnete das Tierheim Düsseldorf-Rath 397 abgegebene Hunde. 2019 waren es noch 458. 2019 wurden 750 Katzen angenommen. 2020 waren es „nur“ 574. Hier kann man sehr gut erkennen, wie die Zeit für die Haustiere letztes Jahr gestiegen ist. Oft wissen die neuen Halter gar nicht, was sie sich da anschaffen. Ein Hund ist weder ein Statussymbol noch ein Kuscheltier. So kommt es, dass es beispielsweise aufgrund der Rasse des Hundes zu Missverständnissen zwischen Mensch und Tier kommt. Auch der Umgang mit den Vierbeinern kann schnell zum Problem werden, denn nicht immer ist ein Bellen ein Zeichen der Aggression. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Ich habe selbst einen Hund, der auch einfach mal Hallo sagen möchte und dann bellt. Die meisten Hunde reagieren auf verschiedene Situationen individuell. Also muss ich die Verhaltensweisen eines Tieres beobachten, um es zu verstehen. Außerdem muss ich mir vorher überlegen, ob ich den Hund oder ein anderes Haustier gut versorgen und artgerecht halten kann und ob ich Zeit für ihn habe. Es ist nicht richtig und auf keinen Fall moralisch korrekt, mir ein Tier aus Langeweile oder Einsamkeit anzuschaffen! Denn das Tier braucht Aufmerksamkeit und Fürsorge. Wenn man diese Bedürfnisse dem Tier nicht geben kann, sind am Ende alle traurig. Ich könnte es mir niemals vorstellen, meinen Hund auszusetzen. Man hat das Tier doch ins Herz geschlossen und es dann einfach abzugeben, ist der falsche Weg der Problembeseitigung. Also, wenn Sie überlegen, sich ein Tier anzuschaffen, denken Sie bitte über folgende Punkte nach :
- Wieviel Zeit können Sie für das Tier aufbringen ?
- Haben Sie bereits genügend Erfahrung mit Haustieren ?
- Sind Sie bereit, sich die nächsten 10-12 Jahre um das Tier zu kümmern ?
- Je nach Tier fallen unterschiedliche Kosten an. Sind Sie bereit diese Kosten (Tierarzt, Steuer, Nahrung, Spielzeug etc.) auf einen langen Zeitraum zu bezahlen ?
- Sind Sie bereit ihr Leben (Urlaub,Feiern,Ausflüge) an das Tier anzupassen ?
- Haben Sie genug Geduld sich mit dem Tier zu befassen und es zu erziehen ?
Sollte einer dieser Punkte nicht auf Sie zutreffen, überlegen Sie sich es bitte ganz genau, ob Sie sich ein Tier anschaffen wollen und sollten Sie sich bereits in einer verzweifelten Lage befinden, setzen Sie ihren Hund, ihre Katze oder was auch immer Sie haben, nicht einfach aus. Im Tierheim ist es besser aufgehoben und es hat die Chance auf einen Neuanfang!