Von Alena Özcan, Klasse 8f, Gesamtschule Kaiserplatz, Krefeld
Das Alevitentum ist eine Religionsgemeinschaft, die hauptsächlich aus der Türkei kommt. Sie ist vor allem in Anatolien vorzufinden. Die Liebe zu Gott im Menschen steht im Mittelpunkt dieser sehr humanistischen und toleranten Religionsgemeinschaft. Es wird daran geglaubt, dass Gott im Mitmenschen und in der Natur zu finden ist. Deshalb muss die Achtung vor dem Mitmenschen unbedingt in allen Handlungen und allen religiösen Gedanken stehen. In der Türkei gibt es ca. 15 Millionen Aleviten, das sind ca. 20 Prozent der türkischen Bevölkerung.
Die Aleviten verehren Hz. Ali, den Schwiegersohn des Propheten Mohammed. Sie beten nicht in Moscheen, sondern im Cemhaus. Neben dem Koran respektieren sie auch die Bibel oder die Thora. Geleitet werden die Aleviten von einem Sayyed, der ein direkter Nachfahre von Mohammed ist. Die Aleviten leben in allen Stadtteilen in der Türkei, traditionell sind dies vor allem die Stadtteile Erzurum, Erzincan, Sivas, Dersim, Tunceli, Malatya, Corum, Tokat, Maras, Amasya, Varto, Hatay und Antakya.
Heutzutage findet man mehr Aleviten in Großstädten wie Istanbul, Gaziantep, Ankara, Izmir und Bursa. Das Symbol der Aleviten ist das Schwert Zülfikar, welches Ali ibn Abi Talib in einer Schlacht von seinem Schwiegervater Mohammed als Beute erhalten hat. In einer legendären Version der Geschichte heißt es, dass das Schwert keine Kriegsbeute sei, sondern vom Erzengel Gabriel überreicht wurde. In der Folge wurde das Schwert zu einem wichtigen Symbol der Aleviten.
Ein wichtiger Bestandteil der religiösen Praktiken von Aleviten ist der „sehr Macht Tanz“, welcher die Bewegungen der Planeten symbolisiert. Beim religiösen Tanz lösen sich die Grenzen zwischen Himmel und Erde, zwischen den Materiellem und dem Spirituellen und zwischen Mann und Frau auf.
Im Glauben der Bekteshi gibt es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, sie sind gleichberechtigt, auch wenn Mann und Frau in der Gesellschaft und in der Familie verschiedene Aufgaben haben. Man lebt in einer Gemeinschaft, in der Frauen sich nicht unterordnen müssen und nirgends ausgeschlossen werden .