„Erst denken, dann Tiere schenken!“ – Dieser originelle und provozierende Slogan stammt vom Tierschutzbund-Bayern. Damit soll auf die jährlich wiederkehrende Problematik von Tieren als Weihnachtsgeschenk aufmerksam gemacht werden.
In jedem Jahr steht das Haustier ganz oben auf dem Wunschzettel von Kindern. Leider haben sich die Eltern nicht immer gut genug mit dem Thema auseinander gesetzt. Viele dieser tierischen Geschenke landen nach den Festtagen in deutschen Tierheimen oder werden einfach ausgesetzt. Vorrangig in Großstädten beklagen Tierheime eine erhöhte Anzahl von Abgabe- und Fundtieren kurz nach den Feiertagen.
Tierschützer und Tierheime sind sich daher einig: Ein Tier eignet sich nicht als Überraschungsgeschenk zu Weihnachten oder zu Geburtstagen. Ein Tier sollte immer selbst ausgesucht werden. Ist das Tier für ein Kind bestimmt, sollten Eltern sich folgende Fragen stellen:
Ist die gesamte Familie mit der Anschaffung einverstanden?
Ist ausreichend Zeit und Platz für Pflege und Zuneigung vorhanden?
Wurden die Kosten für Futter und Tierarzt bedacht?
Laut Statistik kostet zum Beispiel ein Hund mit einer Lebenserwartung von zwölf Jahren rund 10.000 Euro. Auch die Katze kommt auf einen ähnlich hohen Betrag, da sie bei guter Pflege, ein stattliches Alter von 20 Jahren erreichen kann.
Einige Tierheime und Tierhilfestationen wie etwa die Guxhagener- Katzenhilfe sind dazu übergegangen, kurz vor Weihnachten keine Tiere auszugeben. Anstelle dessen werden Gutscheine geschrieben, mit denen der Beschenkte sich nach den Feiertagen in aller Ruhe das für ihn passende Tier aussuchen kann.
Im Interview mit Frau Silke Rixgens vom Tierheim Heinsberg-Kirchhoven konnte dieses Problem für unsere Region nicht bestätigt werden: „Da wir alles genau mit dem neuen Besitzer besprechen, haben sich diese auch vorher schon gut mit dem Thema auseinander gesetzt.“
Zum Schluss bleibt zu vermerken, dass ein Tier die Beziehungsfähigkeit und die Gefühlsentwicklung eines Kindes positiv beeinflusst. Es wurde bewiesen, dass die Übernahme von Verantwortung gegenüber einem Tier soziale Verhaltensweisen fördert. Menschen mit Tieren sind häufig glücklicher.
Wer sich also die Anschaffung eines Tieres gut überlegt hat und bereit ist, diese Verbindung auf Dauer einzugehen, der sollte sich im Tierheim umsehen. Dort warten zu allen Jahreszeiten viele liebe Geschöpfe auf ein neues Heim. Das Tierheim unseres Kreises hat für Interessierte folgende Internet-Adresse: www.tierheim-heinsberg.de
Alexander Becker, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium