Meinung – Köpft die Kopfnoten

Verhalten kann sich ändern – Kopfnoten bleiben. Diese Meinung vertreten die meisten Schüler, seitdem die Kopfnoten 2007 wieder eingeführt wurden. Immer mussten sich die Kopfnoten der Kritik der Schüler, Lehrer und Eltern stellen. Zwei Demonstrationen gegen Kopfnoten fanden nun schon statt, einmal am 19. Januar und einmal am 20. Juni in Düsseldorf. Anscheinend mit Erfolg demonstrierten mehr als 1000 Schüler gegen die Kopfnoten, denn am 23. September einigten sich die Koalitionsfraktion der CDU und FDP zumindest, die zuvor sechs Kopfnoten auf drei einzuschränken. Doch was haben Schüler eigentlich gegen die Kopfnoten?

„Schleimnoten“ – so werden sie von vielen Schülern bezeichnet. Sie glauben nicht daran, dass man in Punkten wie Sozialverhalten innerhalb von drei, vier Stunden pro Woche fair bewertet werden kann.

Schüler, die von Natur aus offener sind, bekommen meist bessere Kopfnoten als Schüler, die einfach ruhiger und zurückhaltender sind. Auch haben Schüler Angst, sich im Unterricht kritisch zu äußern, da sie um eine schlechte Verhaltensnote fürchten. So fühlen sich manche Schüler in ihrer Meinungsfreiheit unterdrückt. Nur Wenige sehen Vorteile in den Kopfnoten:

Durch Kopfnoten kann unter anderem ein guter Eindruck bei der Bewerbung für den Beruf hinterlassen werden. Lehrer erhoffen sich durch die Kopfnoten mehr Konzentration im Unterricht zu erwecken. Denn Schüler reißen sich mehr zusammen und werden disziplinierter. Das Disziplin und der Respekt vor Lehrern erst durch Kopfnoten ermöglicht wird, finden die Lehrer jedoch auch schlimm.

Lehrer erhoffen sich in Zukunft mehr Unterstützung von den Eltern, damit die Kopfnoten, die sehr wichtige und grundsätzliche Verhaltenspunkte bewerten, gar nicht erst eingesetzt werden müssen. Die Schüler sind erst einmal zufrieden, dass von nun an nur noch drei Kopfnoten auf ihrem Zeugnis stehen – Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Sozialverhalten.

Eines steht fest: Wir sind mehr als nur Zahlen, und wir sollten uns von den Kopfnoten nicht einschüchtern lassen.

Laura Känig, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium