Archiv der Kategorie: Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Der Stadtteil ist einer der beliebtesten in Berlin – Kreuzberg – oder „Klein Istanbul“

Der Stadtteil Kreuzberg ist einer der beliebtesten in Berlin. Er beeindruckt durch seine Vielfalt an Kulturen.

Es ist Donnerstag und der Moment ist gekommen, an dem wir nach dem Museumsbesuch selber entscheiden, wie wir unsere Zeit gestalten. Meine Fünfergruppe hat sich entschlossen, Kreuzberg weiter zu erkunden.

„Kreuzberg ist eine wunderbare Stadt, wo ich gut leben kann. Es ist für mich ganz besonders. Ich fühle mich hier wie in meiner Heimat“, so der türkische Händler. Das ist auch unser Eindruck.

Hier in Kreuzberg entdecken wir zahlreiche türkische Läden wie Friseursalons, Restaurants, Blumengeschäfte und vieles mehr. Außerdem sind viele Geschäfte türkisch beschriftet. Sogar das Zentrum von Kreuzberg wird „Kreuzberg Merkezi“ genannt. Wir sind sehr überrascht und zugleich erfreut über die türkischen Benennungen.

Wenn man Kreuzberg mit anderen Stadtteilen wie z.B. Charlottenburg, wo unser Hotel liegt, vergleicht, so stellt man fest, dass die Lebenssituation sich deutlich unterscheidet, obwohl beides zu Berlin gehört. Während man in Kreuzberg viele Graffitis und Plakate an den Wänden findet, ist es in Charlottenburg eher ruhiger und alles wirkt sehr edel. In Charlottenburg findet man viele Markengeschäfte, die sehr hochwertig sind. So ist es eher normal, dass in Charlottenburg ein Paar Schuhe mehr als 200 Euro kostet.

Während unseres Spaziergangs durch Kreuzberg beschließen wir, eine türkische Pizza zu kaufen. Wir stellen dabei fest, dass die Preise in Berlin sehr viel niedriger sind als in NRW. In Berlin kostet z.B. ein Döner nur 1,50 €, während man in Moers stolze 3 € dafür bezahlen muss. In Kreuzberg fühle ich mich wohl, weil ich viele Landsleute treffe, mit denen ich problemlos ins Gespräch komme. Auch sonst gibt es vieles, was mich an die Türkei erinnert wie z.B. die türkische Sauna, der sogenannte „Hamam“.

Kreuzberg, bekannt auch als Ghettostadt, ist überall mit Graffitis gezeichnet, was auf eine ungewöhnliche Kultur hinweist. Ein Dönerverkäufer sagt:“ Kreuzberg ist einfach großartig. Es ist toll hier zu leben. Doch wenn du hier wohnst, dann musst du auf dich aufpassen. Die meisten Menschen sind hier wie Vampire. Morgens schlafen sie bis spät in den Tag und abends bleiben sie bis nach Mitternacht wach.“

So wohnen auch bekannte Rapper in Kreuzberg wie der türkische Rapper Killa Hakan. Killa Hakan überfiel als Jugendlicher einen Juwelier und wurde wegen bewaffneten Raubüberfalls verurteilt. Während einer vierjährigen Haftstrafe begann er Texte zu schreiben und nach seiner Entlassung wurde er zum bekannten Rapper. In seinen Liedtexten beschreibt er, was er alles erlebt hat. Ob im Gefängnis oder nach seiner Entlassung. Er drückt in diesem Moment seine Gefühle und Gedanken in Einem aus.

Wenn Berlin das Thema in einem Gespräch ist, dann verbinden die meisten Menschen mit Kreuzberg die Vorstellung von einem „Ghetto“. Mir gefällt Kreuzberg gerade, weil dort so viele türkische Menschen leben.

Merve Ünal, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Beim Berlin-Besuch: – Live im Parlament

Plenarsitzungen, Politiker, Proteste hautnah erleben. Eine ganz besondere Erfahrung.

Plötzlich werden sie still und nehmen geräuschlos auf der Besuchertribüne Platz. Die Schüler der 10. Klasse der Anne Frank Gesamtschule Rheinkamp werfen einen langen Blick in den hell erleuchteten Plenarsaal. Auf den ersten Blick kann man den Bundesadler sehen. Fett prangt er, der auch „Fette Henne“ genannt wird, an der Stirnwand des Bundestags.

Unter dem Bundesadler stehen die Bundes- und die Europaflagge. Davor in der Mitte, direkt hinter dem Rednerpult, befinden sich die herausgehobenen Plätze des Bundestagspräsidiums. Vor dem Redner sitzen die Stenografen und hinter ihm sitzt der Bundestagspräsident oder sein Vertreter, neben ihm sitzen die beiden Schriftführer.

Die anderen Plätze vor dem Rednerpult gehören den fünf Parteien, von rechts nach links: FDP, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen, SPD und Die Linke. Die Plätze sind allerdings nur spärlich besetzt. Bei der Plenarsitzung, die wir verfolgen können, sind maximal zehn Mitglieder der einzelnen Parteien anwesend. Schade! Auch Frau Merkel ist nicht da.

Streitigkeiten gehören einfach in den Alltag. Plötzlich wenden alle gleichzeitig ihren Blick auf die rechte Seite des Plenarsaals. Von dort ist die Stimme zu hören. Es ist ein Abgeordneter der FDP, der versucht, dazwischenzurufen. Doch der Redner lässt sich nicht beeindrucken. Er bringt seine Rede zu Ende und geht dann wieder an seinen Platz. Schon wird der Nächste zum Pult gerufen. Auch diese Rede wird durch Zwischenrufe gestört. Von der anderen Partei hört man ein hämisches Lachen, welches verdeutlichen soll, dass sie die Position des Abgeordneten nicht teilen. Auf der anderen Seite wird auf die Tische geklopft. Ein Ausdruck dafür, dass diese Partei dem Redner zustimmt. So kann man von einer „gemischten“ Atmosphäre sprechen, die aus positiven und negativen Reaktionen der Abgeordneten entsteht.

Plötzlich fängt die stellvertretende Bundestagspräsidentin an zu reden. Gleich danach gehen die Hände des größten Teils der Abgeordneten in die Höhe. Es wird also abgestimmt. Insgesamt sind es drei Abstimmungen, bei denen sich die Abgeordneten zwischen „Ja“, „Nein“ und „Enthaltung“ entscheiden müssen. Nach den Abstimmungen wird die Sitzung geschlossen. Schon nach wenigen Sekunden ist der Plenarsaal leer; es wirkt, als ob die Politiker durch die Türen hinausgesaugt wurden.

Nach einem kurzen Moment der Leere strömen wieder Menschen in den Saal. Es sind Saaldiener. Sie räumen die Papierstapel auf, die noch auf den Tischen liegen geblieben sind. Manches wird in Schubfächer gelegt, vieles wandert in den Müllsack. Auch die Gläser werden schnell aufgeräumt. Am nächsten Tag soll ja alles wieder reibungslos verlaufen. Die Auseinandersetzungen der vorhergehenden Debatte sind schon vergessen.

Mit fröhlichen Gesichtern und mehr Wissen im Kopf verlassen nun die Schüler den Bundestag. Nach diesen anstrengen, aber auch erlebnisreichen Tag müssen sie leider zurück zum Hotel fahren.

Hamide Tuncel, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Eine Reportage über eine tolle Berlin-Fahrt. – „Dit is dit leckaste, wat it jibt“

Ja, meiner Meinung nach, ist dies wirklich die Beste Currywurst, die ich je gegessen habe. Kein Wunder, schließlich bin ich in Berlin und meine Erwartung an eine schmackhafte Currywurst war auch vor Antritt der fünftägigen Reise hoch angesetzt.

Der Preis in Höhe von zwei Euro ist okay und vom Geschmack bin ich auch überzeugt. Aber wenn ich so über unseren Tagesplan der Studienfahrt blicke, fällt mir wieder auf, dass ich nicht viel Zeit haben werde, die ich intensiv mit dem Genuss einer echten Berliner Currywurst verbringen kann. Nun ja, jetzt muss ich erst einmal den Anschluss an meine Truppe wieder finden, denn meine Lehrerin legt ein ziemlich strammes Tempo vor.

Schweißgebadet habe ich meine Klasse eingeholt. Wir laufen quer durch die Straßen und ich bekomme den Mund kaum zu, so überwältigt mich der Anblick der Stadt. Unterwegs besichtigen wir das Holocaust-Mahnmal nahe dem Brandenburger Tor. Vor mir sehe ich etwas, was ich noch nicht wirklich einschätzen kann. 2.711 unterschiedlich große Steinblöcke, die den Anschein überdimensionaler Grabsteine machen, in ein karges Grau getaucht. Sie befinden sich auf einem unebenen, gepflasterten Boden.

Wir schauen auf ein Denkmal, welches sich den verstorbenen Juden des zweiten Weltkriegs widmet, dies erklärt uns unsere Lehrerin. Der Künstler Eisenman, der dieses Mahnmal entwarf, hatte die Idee ein Denkmal zu schaffen, welches die Unsicherheit und Angst der Juden während der Nazi-Zeit widerspiegeln sollte. Damit hat er voll und ganz ins Schwarze getroffen. Denn kein Schüler aus meiner Klasse hat nicht das Gefühl von Beklommenheit beim Anblick der Betonklötze, die das Mahnmal seit 2005 bilden.

Weiter geht’s zum Ort der Information. Eine Dokumentationsstätte unter dem Denkmal, die die Geschichte und das qualvolle Leben der Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus veranschaulicht. Auch hier ist es mir flau im Magen. Die Räume wirken dunkel und beängstigend, und die Informationen, die ich über die Tafeln, Schriften und Bilder vermittelt bekomme, verstärken dieses Gefühl von Unwohlsein.

Zu Erfahren, wie eine Jüdin im Konzentrationslager lebendig begraben wurde, bringt mich nah an den Rand der Tränen. Ein Rundgang durch den Ort der Information und ich weiß, nirgendwo anders habe ich jemals in so kurzer Zeit so viel über die schrecklichen Geschehnisse der Judenverfolgung des Nationalsozialismus erfahren. Nach einer guten Stunde habe ich meinen Rundgang abgeschlossen. Ich mache noch einen kurzen Abstecher in den Museums-Shop und kaufe mir ein Buch über den Holocaust und nehme mir auch eine Postkarte mit. Wieder draußen atme ich erst einmal tief durch und wappne mich für den nächsten Anflug neuer Eindrücke.

Auf geht’s, keine Müdigkeit vortäuschen. Ja, damit habe ich nicht falsch gelegen, kaum aus dem Ort der Information gestapft und schon geht’s weiter zum Brandenburger Tor, Spaziergang unter den Linden. Ich freue mich drauf!

Mandy Kubale, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Ein Highlight: – Das Europa Center in Berlin

Im Berliner Europa Center gibt es viel zu sehen: nämlich einen riesigen Mercedes Stern, die Uhr der fließenden Zeit, den Weltkugelbrunnen, den Licht-Obelisken, den Lotusbrunnen und ein Stück der Berliner Mauer.

Der Mercedes Stern hat einen Durchmesser von 10 Metern und dreht sich ständig. Er gilt als größter auf der Welt, denn der Stern in Hongkong misst zwar 20 Meter im Durchmesser, dreht sich aber nicht.

Die Uhr der fließenden Zeit gibt der Zeit ein Gesicht, denn sie zeigt die Zeit durch 12 große und 30 kleine Glaskugeln an. Die großen Kugeln stehen für jeweils eine Stunde und die kleinen jeweils für 2 Minuten. Die Uhr geht über 3 Etagen.

Der Weltkugelbrunnen steht vorm Eingang und ist Treffpunkt der Berliner Kleinkunstszene. Wenn Ihr mehr sehen wollt, fahrt doch einfach hin. Es ist ein besuch wert!

Steve Messner, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Projektwoche zum 20. Geburtstag der AFG – Welch ein Zirkus in der Schule!

Allez hopp – So klang es während der Jubiläumswoche über die Flure der Anne Frank Gesamtschule

„Allez hopp“ und „allez festo“, nichts passiert. Das Pony bleibt stehen und man könnte meinen, es hat einen schelmischen Blick aufgesetzt. Solch sture Attacken waren während der Zirkuszeit an der Anne Frank Gesamtschule keine Seltenheit. Überall sah man aufgeregte Kinder und Jugendliche, die versuchten, binnen drei Tage ein vollständiges 90-minütiges Showprogramm zu erlernen. Anlässlich des 20. Geburtstages der Anne Frank Gesamtschule in Rheinkamp war der „Zirkus Sperlich“ in unsere Schule eingeladen, um mit unseren Schülern und Schülerinnen eine Zirkuswoche auf die Beine zu stellen.

Da die Zirkus-Familie auf Schulprojekte spezialisiert ist, war es nicht verwunderlich, wie gut die Sperlichs die 200 beteiligten Schüler des Projektes unter Kontrolle bekamen. Doch bevor die frisch geborenen Artisten zur Tat schreiten durften, bekamen sie Montagmorgen zuerst eine professionelle Show der Sperlichs geboten. Nach vielen „Aaahs“ und „Ooohs“ waren sich alle einig, dass die folgenden Tage und die späteren Aufführungen nur gut werden konnten.

Es fehlte an nichts, es gab sowohl eine Feuershow wie Akrobatik, Seiltanz, eine Zaubernummer, Tiershows und natürlich Clowns! Nach diesem vielversprechenden ersten Eindruck durfte sich jeder Schüler und jede Schülerin für eine Nummer entscheiden, die er oder sie gerne lernen und aufführen wollte. Nun gab es also genügend freiwillige Zauberer, Clowns, Fakire, Seiltänzer und begeisterte Kinder und Jugendliche, welche mit den Tieren oder mit Bändern und Tüchern im Schwarzlicht das Publikum begeistern wollten.

Zusätzlich waren zahlreiche Helferinnen und Helfer aus dem 12. Jahrgang anwesend, die die Akrobaten unterstützten und Lehrerinnen und Lehrer, für die sogar der Job des Türstehers zu einer wahren Herausforderung wurde.

Nach drei Tagen schweißtreibenden Proben war es dann endlich so weit. Die erste Gruppe führte Donnerstagnachmittag und Freitagmorgen vor einem gut gelaunten Publikum ihre Show auf. Die zweite Gruppe kam Freitagvormittag und Freitagmittag zum Zug.

Zu jeder Vorstellung war das Zirkuszelt voll besetzt und alle waren sich einig, dass die Arbeit der Jungartisten sich gelohnt hatte. Eltern, Lehrer, Verwandte und Schüler waren vollauf begeistert. Neben dem Zirkus gab es noch zahlreiche Verkaufsstände, welche die Besucher, Lehrer und Schüler verköstigten, einen Ballonwettberwerb durchführten oder Jubiläums-T-Shirts und -Tassen verkauften.

Auch wenn das Wetter sich am Freitag nicht dazu entschließen konnte, auf der Seite der Feiernden zu stehen, waren sich dennoch alle einig, dass diese Projektwoche und der Geburtstag der Schule jede Menge Spaß mit sich brachte und rundum ein voller Erfolg war. Die Festwoche weckte Vorfreude auf viele weitere schöne Jahre an der Anne Frank Gesamtschule.

Mandy Kubale, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.