Es gibt einen besonderen Tag für einen Bauern: Ein Kälbchen kommt auf die Welt. Das ist immer ein spannendes Naturereignis.
Bevor es so weit ist, vergeht eine lange Zeit. Zuerst muss die Kuh befruchtet werden. Heute geschieht das auch schon manchmal mittels Besamungstechnik. Der Milchbauer wünscht sich natürlich ein weibliches Kälbchen, denn dieses ist für den Bauern sehr wichtig, weil jede Kuh, die Milch gibt, dem Bauern Geld bringt. Natürlich kann auch ein Bulle die Kuh decken, wenn er im Stall ist. Dann trägt sie neun Monate ihr Kälbchen aus. Allerdings wird die Kuh acht Wochen vor der Geburt trocken gestellt, das heißt sie bekommt kein Kraftfutter mehr und darf auch keine Milch mehr geben.
Die neuesten Maschinen helfen den Bauern dabei, dass die Kühe, wenn sie trocken gestellt werden, auch kein Kraftfutter mehr bekommen. Im Computer gibt der Bauer an, welche Kuh wieviel Kraftfutter am Tag bekommen darf. Die Maschine, die das Kraftfutter austeilt, erkennt an dem Halsband mit einem Chip, das die Kühe um den Hals tragen, wie viel Futter die Kuh bekommen darf. Man kann der Kuh auch nicht von einem Tag auf den anderen nichts mehr an Kraftfutter geben, es muss kontinuierlich reduziert werden.
Wenn es dann soweit ist und die Wehen bei der Kuh einsetzen, kommen erst die Vorderläufe, dann der Kopf und dann der Rest. Es ist wie beim Menschen wichtig, dass erst der Kopf herausschaut, damit das Kälbchen direkt atmen kann. Ist es eine Kuh, wird es behalten, ist es allerdings ein Bulle, wird er verkauft, da Bauern Inzucht vermeiden müssen. Allerdings gibt es auch so tragische Fälle, wie eine Totgeburt. Das ist dann ein hoher finanzieller Verlust für den Bauern. Aber auch dann muss noch die Nachgeburt kommen oder geholt werden. Beim nächsten Melkgang wird die Kuh dann auch schon gemolken.
Sabine Prüfert, 8a, Franz-Haniel-Gymnasium, Duisburg