Kinderarmut – Was es bedeutet, arme Eltern zu haben

Gibt es hier in NRW Kinder, die in Armut leben? Ja. Laut einem aktuellen Bericht des Landes NRW leben rund 776.000 Kinder und Jugendliche in so genannten einkommensarmen Haushalten. Doch wie kommt es dazu, dass Familien arm sind?

Es sind zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Trennungen oder plötzliche Krankheiten, die Familien gefährden. Die staatliche Unterstützung sichert nur das Existenzminimum. Doch wie will man sich in einer Welt zu Recht finden, in der alles teurer wird und in der alle um einen herum immer das Neuste vom Neusten haben?

Damit sie oder ihre Kinder nicht als Versager ausgeschlossen zu werden, verschulden sich viele Menschen. Der soziale Druck lässt auch viele Eltern zu Alkohol und Drogen greifen. Ihr Verhalten, mit dem sie auch ihren Kindern schaden, wird von Außenstehenden als Selbstverschulden angesehen.

Viele Kinder leiden so sehr unter diesen Umständen, dass sie ausreißen und auf der Straße leben. Mittlerweile tun das 20.000 Jugendliche, und auf der Straße geraten sie oft in falsche Kreise. In so einer Situation brauchen die Jugendlichen neben finanzieller Unterstützung vor allem auch Menschen, zu denen sie neues Vertrauen aufbauen können, die sie aufnehmen so wie sie sind. Doch selbst im Armutsbericht der Bundesregierung von 2005 steht, dass den Kindern nicht richtig und auch nicht genug geholfen wird. Die Situation hat sich bis heute nicht geändert.

Kinderarmut hat auch viele Folgen: Sie zerstört das Selbstwertgefühl der Kinder. Sie können sich nicht richtig integrieren und werden verspottet. Viele arme Kinder werden krank, bekommen Depressionen. Vielfach erhalten sie keine gute Schulausbildung. Viele Menschen schauen weg, wollen es nicht wahr haben, dass sie sich auch mit dem Thema auseinander setzen müssen. Auch wenn sie selbst nicht betroffen sind, sollten sie trotzdem helfen. Es werden Milliarden für Firmen ausgegeben, die trotzdem immer noch mehr fordern, aber nichts für die Zukunftsträger?

Um den Weg aus der Kinderarmut zu schaffen, benötigen Betroffene Hilfe. Deshalb ist es gut, dass es ehrenamtliche Einrichtungen wie die „Düsseldorfer-Tafel“ gibt. Sie versorgt Familien mit Essen und setzt sich für kulturelle Angebote ein. So behalten die Kinder Anschluss, können mitreden, wenn alle über den neuen Kinofilm reden, sie finden Freunde, die in der gleichen Situation sind und können soziale Kontakte knüpfen.

Das ist auch eine Entlastung für ihre Eltern und tut ihnen gleichzeitig noch gut. Voraussetzung für dies alles ist jedoch, dass man sich helfen lässt und nicht zu stolz ist für Secondhand-Kleidung & Co. Und es gibt noch zu wenig Hilfe für alle, die sie benötigen. Es ist unsere Aufgabe, den Menschen in NRW, Deutschland und der ganzen Welt zu helfen!

(Quelle zur Kinderarmut in NRW: Sozialberichterstattung NRW, Feb. 09, www.MAGS.NRW.de)

Katharina Volk, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium