Es ist 7.30 Uhr. Die ersten Kinder stürmen in den Flur, um ihre Jacken und Schuhe auszuziehen. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Das ist aber nicht immer so und somit ist der Tag im Kindergarten schwer zu planen, da der Job der Erzieher auf vielen spontanen Entscheidungen beruht.
Das bestätigt uns auch eine Betreuerin der Tagestätte: „Das Beste an meinem Beruf ist die tägliche Spontanität. Man muss sich immer neu entscheiden und dabei kommen meistens tolle Ideen zustande.“ Im Flur hört man laute Stimmen und Gelächter, welche teils von den Eltern, aber auch teils von den Kindern kommen. Sobald alle Kinder da sind, versammeln sich alle im Speiseraum. Man hört es rascheln. Butterbrote werden ausgepackt. Lautstark wird diskutiert und geredet, getauscht und gegessen.
Mittlerweile sind die Kinder mit ihrem Frühstück fertig und der Tischdienst, der von den größeren Kindern übernommen wird, hilft beim Einsammeln des Geschirrs und dem Zurechtrücken der Stühle. Dabei entsteht ein großes Gepolter und Geklapper. Die anderen Kinder toben sich drinnen aus, denn jetzt ist Zeit für das sogenannte „Freispielen“, bei dem die Kinder frei wählen können, ob sie etwas malen, puzzeln, in eine andere Gruppe gehen oder ob sie Mutter-Vater-Kind spielen wollen. Die Erzieher müssen währenddessen ein Auge auf die Kinder haben, denn kleinere Kinder brauchen mehr Bewegung und jedes Kind ist individuell. Außerdem brauchen die Kinder viel Körperkontakt, was zum Beispiel heißen soll, dass es hier und da eine Umarmung gibt oder die Kinder an die Hand genommen werden. Von den Betreuern erfährt man auch, dass sie die Lautstärke, die wie gewöhnlich bei kleinen Kindern nicht gerade leise ist, gar nicht mehr als laut wahrnehmen.
Nachdem die Kinder entscheiden konnten, was sie machen wollten, ist es Zeit für den Stuhlkreis. Im Stuhlkreis wird entweder über das Thema, welches die Kinder gerade behandeln, geredet, oder es wird auch gesungen und gespielt. Gerade nehmen die Kinder das Thema „Tiere“ durch. Man hört von manchen Tiergeräusche. Löwen, Katzen, Hunde und Pferde haben den Platz der Kinder eingenommen. Aber die Kinder sollen nicht nur die Tiergeräusche nachmachen, die sie kennen. Zusätzlich sollen sie typische Bewegungen nachahmen. Sie hüpfen, galoppieren und watscheln. Damit die Kinder wieder etwas ruhiger werden, müssen die unter 2-Jährigen nun schlafen gehen, während die Älteren noch etwas essen, bevor sie sich hinlegen oder ihnen eine Geschichte erzählt wird.
„Einer der schönsten Sachen in meinen Beruf ist das Lachen der Kinder. Es ist so schön zu sehen, wie sich die Kinder amüsieren, wie sie aufwachsen und lernen. Der Abschied, wenn die Kinder in die Grundschule später gehen, ist zwar schwer, weil einem jedes Kind ans Herz wächst, aber dann zu sehen, wie groß die Kindern nun sind, da freut man sich schon“, erzählt eine Betreuerin.
Nach langem Spielen im Freien bekommt man Hunger, also gibt es noch einen kleinen Snack, bevor es ans Aufräumen geht. Es kommt zwar Gemurre von dem einen oder anderen Kind, aber was sein muss, muss sein. „Schließlich wollen wir alles ordentlich verlassen“, lacht die Leiterin des Kindergartens. Jetzt gibt es noch eine kurze Zeit, in der die Kinder wieder spielen, bis dann die Eltern kommen und die ersten ihren Eltern freudestrahlend in die Arme laufen, ihnen von ihrem Tag erzählen oder ihnen ein selbstgemaltes Bild zeigen.
Lee Ann Manzanilla, Josephine Wiegartz-Schmid, 8b, Marienschule Leverkusen