Kopfnoten, das ist ein Thema, welches die Schulen zur Zeit immer noch sehr beschäftigt. Machen sie Sinn oder nicht?
Früher gab es Kopfnoten in Ordnung, Mitarbeit, Fleiß und Betragen, doch seit 1989 wurden diese größtenteils abgeschafft. Seit 2008 stehen sie wieder auf dem Zeugnis und können Positives jedoch auch Negatives für die Schüler bedeuten.
Es gibt Noten von sehr gut bis befriedigend. Sollte die Leistung schlechter sein, nennt man die vierte Note nur noch unbefriedigend. Eingeteilt wird das Verhalten in Arbeitsverhalten, worunter Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit/Sorgfalt und Selbstständigkeit gefasst werden, und in Sozialverhalten wozu Verantwortungsbereitschaft, Konfliktverhalten und Kooperationsfähigkeit zählt.
Der Sinn der Kopfnoten ist größtenteils für die spätere Bewerbung gedacht. Die Arbeitgeber können sich direkt ein Bild des Schülers machen, ob er fleißig oder faul, interessiert oder desinteressiert oder ähnliches ist. Sie können das Arbeits- und Sozialverhalten der Bewerber durchschauen. Zu diesem Zweck sind die Kopfnoten gut gebräuchlich, denn gerade in der heutigen Zeit stehen so viele Leute in der Warteschlange, dass die Arbeitgeber sich genau aussuchen können, wer gut in ihren Betrieb passt.
Doch der gewählte Bewerber muss nicht unbedingt der sein, der die besseren Schulnoten hat. Für die Arbeitgeber ist es meist wichtiger, dass die Bewerber Fleiß und Interesse zeigen und sich gut in ihrem Betrieb anpassen können.
Aber was ist, wenn die Kopfnoten nicht zutreffen?
Für die Lehrer ist es größtenteils sehr schwer, für jeden Schüler Kopfnoten zu erstellen. Wie soll ein Lehrer für vielleicht über 100 Schüler in jedem Fach Kopfnoten geben? Es ist schwer, die Schüler einzuschätzen, ob sie z.B. im Konfliktverhalten sehr gut oder unbefriedigend sind.
Ein weiteres Problem ist die Leistungsbereitschaft. Jeder Schüler hat Fächer, die er mag und die er nicht mag. Fakt ist, dass die Leistungsbereitschaft z.B. in Englisch dann sehr gut sein kann und in Mathe vielleicht unbefriedigend. Auf dem Zeugnis wird dann die Durchschnittsnote errechnet. Mathe würde diesen Schnitt gewaltig nach unten ziehen, der spätere Arbeitgeber hat ein nicht mehr so gutes Bild.
Dieser Schüler bewirbt sich aber vielleicht gar nicht um eine Stelle für Mathe. Er müsste für seinen Job in Mathe nicht leistungsbereit sein. Doch eine schlechte Note in Leistungsbereitschaft ist für den Arbeitgeber meist, verständlicher Weise, abschreckend.
Ein weiterer negativ Punkt für Kopfnoten ist das Mobbing. Laut einem Zeitungsbericht der RP heißt es, dass sich durchschnittlich jeder dritte Schüler in der Schule schon mal gemobbt gefühlt hat. Solch ein Schüler kann keine Verantwortung übernehmen, kann aber selber nichts dafür.
Somit gibt es viele positive aber auch negative Aspekte die für bzw. gegen die Kopfnoten sprechen. Fest steht, dass sie wahrscheinlich noch länger auf den Zeugnissen stehen bleiben.
Monya Ben-Hamida und Nicole Reuvers, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium