Durch die vier Goldmedaillen von Verena Bentele und 13 von Gerd Schönfelder ist es ganz klar, dass Deutschland die erfolgreichste Nation in der Geschichte der Paralymipcs ist.
Ihr viertes Gold bekam die sehbehinderte Studentin aus München im 5-km-Langlauf. Am Montag holte sie mit Ihrem Biathlon-Kollegen, Thomas Friedrich, ihre erste Goldmedaille in diesen Winterspielen. Laut eigener Aussage hat es ihr bei der Abfahrt enorm geholfen, jemanden dabei zu haben, auf den man sich wirklich verlassen kann.
Bereits einen Tag danach holt sie das 3. Gold für Deutschland und somit das 2. Gold für sich in diesem Wettbewerb und die 9. Goldmedaille in ihrem Leben.
Doch was sind eigentlich die Paralympics? Es sind die wichtigsten Wettbewerbe auf internationaler Ebene behinderter Leistungssportler, die 10 bis 14 Tage nach Abschluss der Olympischen Spiele am gleichen Ort stattfinden, in diesem Fall in Vancouver und Whistler.
Seit 1960 werden diese Spiele in den Sommer- und seit 1976 auch in den Wintersportarten durchgeführt. Die teilnehmenden Sportler werden in 5 Kategorien eingeteilt: 1. Blinde und Sehbehinderte; 2. spastisch Gelähmte; 3. Rollstuhlfahrer und Querschnittsgelähmte; 4. Amputierte und anders körperlich Behinderte; 5. geistig Behinderte.
Im Jahre 1996 wurde erstmals in Atlanta eine „Cultur Paralympiad“ veranstaltet, mit dem Ziel, das Verständnis für die Kunst von Behinderten zu fördern. Zu den wichtigsten Sportarten des Behindertensport gehören: Schwimmen, Leichtathletik, Ballspiele (Sitzball, Goalball, Rollstuhl-Basketball, Fußball, Volleyball), Kegeln, Skilauf, Tischtennis und Bogenschießen.
Die Paralympics entwickelten sich aus den von dem britischen Sportmediziner Sir Ludwig Guttmann (geboren1899; gestorben1981) initiierten „Weltspielen der Gelähmten“ (1960-1972), denen sich 1976 bis 1984 die „Olympischen Spiele der Behinderten“ anschloss. Die Bezeichnung „Paralympics“ gibt es offiziell seit den Spielen in Seoul im Jahre 1988. Das Wort selbst stammt von dem lateinischen Wort ‚paralysis‘, welches Lähmung bedeutet.
Unter anderem gibt es die Weltspiele der Gehörlosen sowie die Special Olympics für geistig Behinderte. Darüber hinaus können die Behinderten das „Deutsche Sportabzeichen unter Behindertenbedingungen“ erwerben. In Deutschland wird Behindertensport vom deutschen Behinderten-Sportverband (DBS, gegründet1951, Geschäftsstelle: Duisburg) organisiert.
Manche könnten nun meinen, dass es klar ist, dass Deutschland nun so gut abschneidet, da wir ja „nur“ behinderte Gegner haben. Doch diesen Menschen möchte ich sagen, dass es eine viel größere Leistung ist, körperlich behindert in so einen Wettkampf zu gehen als wenn man normal entwickelt ist. Denn diese Menschen haben den Mut und die innerliche Kraft überhaupt daran teilzunehmen, außerdem ist es viel schwerer, ohne Beine oder gar blind einen Berg hinunter zu fahren.
Kirsten Komor, Duisburg, Albert-Einstein-Gymnasium