Die Lage der Schüler weltweit in der Corona-Krise ist sehr unterschiedlich. Jedes Land hat für diese Herausforderung eine andere Lösung gefunden.
Von Helena Cornelius, Klasse 8e, Humboldt-Gymnasium
In Südkorea waren die Schulen wochenlang geschlossen, die Schüler hatten Online-Unterricht. Mittlerweile herrscht wieder einigermaßen Normalzustand. Der Präsenzunterricht geht seit dem 18. November langsam wieder los, doch nicht ohne strenge Maßnahmen. Die Schüler werden am Eingang der Schule auf Fieber überprüft, sie müssen sich regelmäßig die Hände desinfizieren, es gilt Maskenpflicht und die Tische sind getrennt mit Plexiglasscheiben.
In Dänemark sind die Maßnahmen ganz anders. Schon am 15. April öffnete das Land seine Schulen wieder. Die Klassen dürfen sich nicht vermischen. Dafür gibt es auf dem Gang und dem Schulhof Markierungen. Zudem sitzen die Schüler an Einzeltischen ohne Masken. Es findet so viel Unterricht im Freien statt wie möglich. Der Plan B des Landes ist Home-Schooling. Da die Digitalisierung der Schulen dort schon sehr fortgeschritten ist, ist das kein Problem.
Das Schuljahr 2020 wurde in Kenia für beendet erklärt. Diese Maßnahme wurde Mitte März ergriffen, da es keine Möglichkeit gab, sich richtig in den Schulen zu schützen. Zwei bis drei Klassen werden meistens gleichzeitig in einem Klassenraum unterrichtet und sogar in manchen Privatschulen gibt es kein fließendes Wasser. Nächstes Jahr werden die Schüler in die Klasse eingeschult, in der sie 2020 waren. Diese Entscheidung der Regierung stellt ein großes Problem für die Schüler in armen Gegenden dar. Viele bekommen ihre einzige Mahlzeit in der Schule, jetzt fehlt bei Familien diese Nahrung. Das Geld wird auch weniger, weil Gelegenheitsjobs seltener werden. Durch die Armut und den Hunger steigt die Kinderarbeit.
In Großbritannien findet seit den Sommerferien Präsenzunterricht statt, davor waren die Schulen seit März geschlossen. Die oberste Priorität ist dort, dass die Schulen so lang wie möglich offenbleiben. Um das möglich zu machen gelten strenge Hygienevorschriften. Außerdem wird die Anzahl der Kontakte von jedem Schüler minimiert. In Frankreich und Deutschland wird es ähnlich gehandhabt.
In Indonesien sind viele Schulen immer noch geschlossen, doch in ärmeren Gegenden sollen die Einrichtungen so bald wie möglich öffnen. Auch in diesem Land führt die Schulschließung wegen Corona zu großen Problemen. Die Schule ist für viele Mädchen ein sicherer Ort, doch Zuhause sind sie unbeaufsichtigt und sexueller Gewalt schutzlos ausgeliefert. Ein weiteres Problem beim Home-Schooling ist, dass viele keinen Computer oder kein Internet haben. Rund 60 Millionen Schüler sind davon betroffen. Manche Kinder müssen kilometerweit laufen um Empfang zu bekommen oder sich ein Handy zu viert teilen.
Diese Beispiele aus verschiedenen Ländern zeigen, wie schwer es ist, eine gute Lösung für die Schüler in der Covid-19-Pandemie zu finden. Insbesondere in Entwicklungsländern kann das zu schwerwiegenden Folgen führen, da viele Kinder monatelang keine Möglichkeit haben zu lernen. Dass dies langfristige Konsequenzen haben kann, finde ich schockierend.