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Polizeieinsätze bei Borussen – Spielen – Hart gegen Hooligans

Was passiert eigentlich mit randalierenden Hooligans? Und was macht die Polizei bei Fußballspielen? Ich wollte mich damit genauer beschäftigen und habe Polizeioberrat Ralf Ohland befragt. Er ist ein Polizist aus Mönchengladbach und als Einsatzleiter für die Sicherheit im Stadion zuständig.

Bei Fußballspielen hat nicht nur die Polizei alles im Blick. Im Stadion sind auch die Ordner und ein Sicherheitsdienst für die Sicherheit zuständig. Die Ordner weisen die Fans und Zuschauer auf ihre Plätze und erteilen Hausverbote. Sie führen aber keine Festnahmen durch, denn dies darf nur die Polizei. Diese muss auch auf den Straßenverkehr achten, so dass es keinen oder nur wenige Staus gibt. Außerdem müssen gegnerische und heimische Fans sicher ins Stadion gebracht werden.

Ralf Ohland trägt die Gesamtverantwortung für den Polizeieinsatz. Er verteilt die Aufgaben und trifft alle wichtigen Entscheidungen. Bei einem Fußballspiel sind zwischen 60 und 800 Polizisten im Einsatz. Davon sitzen zwölf in der Leitzentrale, zwischen zehn und 30 Polizisten sind im Stadion, und der Rest macht außerhalb Dienst.

Woher weiß der Einsatzleiter, wie viele Polizisten er einsetzen muss? Ralf Ohland hat dazu Erfahrungswerte, und es hängt auch von den Gegnern und der Anzahl der Fans ab. Es gibt Fans, mit denen Borussen-Fans befreundet sind, mit manchen aber bestehen auch Feindschaften. Bei Heimspielen versucht die Polizei so weit es geht, mit Polizisten aus Mönchengladbach auszukommen, bei einigen Spielen reicht dies aber nicht und es müssen weitere Hundertschaften angefordert werden. Hundertschaften gibt es übrigens in den großen Städten in NRW. Die Polizisten erfahren über Funk, wo sie gebraucht werden, je nach Funktion haben sie auch ein Handy. Vor jedem Spiel gibt es eine Einsatzbesprechung, damit alle wissen, was sie wann, wo und wie zu tun haben. Außerdem kann die Polizei insgesamt 26 Kameras und 16 Monitore im Stadion als technische Hilfsmittel nutzen.

Die Polizei-Leitstelle befindet sich in einem etwa 40 Quadratmeter großen Raum auf der Westseite des Stadions oberhalb der Loge. Daneben sind Räume für Feuerwehr und Stadionsprecher.

Der Einsatzleiter kommt fast nie zur Ruhe um sich mal ein Spiel anzusehen. Es gibt zwar schon mal ruhige Passagen, aber eigentlich muss er sich immer um seine Arbeit kümmern. Weil die Leitstelle schalldichte Fenster hat, werden die durch das Jubeln der Fans nicht von der Arbeit abgelenkt. Trotzdem schauen sie bei den Toren zu den Fans, ob diese Krawalle oder ähnliches machen.

Hin und wieder legen sich Randalierer mit den Polizisten an. Sie provozieren sie mit Gesten oder Beleidigungen, sie bewerfen die Beamten mit Gegenständen oder Feuerwerkskörpern. Aber nicht bei jedem Spiel wird jemand festgenommen. Die anreisenden Fans werden getrennt von den heimischen Fans und dann ins und aus dem Stadion heraus geleitet, so dass sie gar nicht erst aufeinander treffen, um sich zu schlagen. Sie werden vom Reisebus ins Stadion gebracht.

Anna Mäller, Mänchengladbach, Franz-Meyers-Gymnasium