Versinken die Schüler in ihren Hausaufgaben oder besteht noch Hoffnung auf Freizeit?
Von Felix Tischbirek, Klasse 8c, Landfermann-Gymnasium Duisburg
Der fiktive Schüler Paul Fleißig (14) geht in die 8. Klasse des Landfermann-Gymnasiums. Sein Abitur wird er nach 8 Jahren Gymnasium (G8) in der Tasche haben. Wenn Paul nach Hause kommt, isst er zu Mittag und beginnt mit den Hausaufgaben. Beenden wird er diese erst, wenn seine Mutter ihn zum Abendessen ruft.
So oder so ähnlich, wie in dem Beispiel von Paul, sieht das Leben vieler Schüler aus, wenn sie nach Hause kommen. Die Hausaufgabenmenge nimmt am Landfermann-Gymnasium besonders in der 8. Klasse stark zu. Das hat zur Folge, dass die Schüler täglich bis zum Abend an ihren Hausaufgaben sitzen und kaum noch Freizeit haben. In den Stufen 5.-7. kam dies zwar auch manchmal vor, aber in der 8. ist es zum Standard geworden. Laut Schulgesetz dürfen Schüler der 8. Klasse maximal 75 Minuten Hausaufgaben am Tag machen, doch diese Zahl wird häufig überschritten. Auch am Wochenende finden die Schüler nur wenig Zeit für sich und ihre Hobbys, weil sie vorwiegend Hausaufgaben machen müssen. Am Landfermann-Gymnasium kommt in der 8. Klasse dann noch ein sogenanntes Wahlpflichtfach II dazu, in dem zwei Arbeiten pro Halbjahr geschrieben werden, zusätzlich zu den vier Hauptfächern mit jeweils drei Arbeiten pro Halbjahr. Außerdem beginnt in Stufe 8 die Studien- und Berufsfeld-Orientierung, wodurch Unterrichtstage und -stunden wegfallen. Dies führt dazu, dass Lehrer im restlichen Unterricht versuchen, mehr Lernstoff unterzubringen als sonst, um den Lehrplan einhalten zu können. Aus dem gleichen Grund geben sie auch mehr Hausaufgaben auf.
Die Schüler haben hier zwei Möglichkeiten, wie sie weiter machen wollen: Entweder machen sie die Hausaufgaben und lernen genug für Arbeiten, wodurch ihre Noten konstant bleiben oder sie sehen die Priorität in ihrer Freizeit und die Noten werden schlechter.
Sicher sind beide Möglichkeiten keine perfekten Lösungen, doch die erste Möglichkeit ist durchaus die bessere, da man, wenn man ordentlich weiterarbeitet, in vier Jahren das Abitur gemacht hat. Nun besteht die Möglichkeit, ein bisschen zu ,,entspannen“ und seinen Lebensunterhalt mit einfachen Jobs zu finanzieren. Danach kann man mit dem Studium oder einer Ausbildung beginnen. Wählt man allerdings die zweite Möglichkeit, verzögert sich nur die Zeit, die man bis zum Abitur braucht, da man durch schlechte Leistungen wiederholen oder die Schule verlassen muss.