Wohin soll’s gehen? Welche Organisation? Wie werde ich dort leben? Fragen über Fragen, die sich jeder stellt, der für ein Jahr in einem anderen Land zur Schule gehen möchte. Doch für die meisten gibt es direkt am Anfang eine große Hürden – die Eltern zu überreden.
Wenige haben das Glück, dass ihre Eltern direkt Feuer und Flamme für diese Idee sind. Die meisten Eltern denken sofort an die Gefahren, die auf das Kind im fremden Land lauern. Dann versuchen die Kinder alle Register zu ziehen, um ihre Elter für ein ATJ (Austauschjahr) zu begeistern. Denn oft wird gedacht, dass ein Schuljahr im fremden Land ein verlorenes Jahr ist, doch das Gegenteil ist der Fall. Man wird selbstständiger und selbstbewusster und man lernt eine neue Kultur kennen. Nicht zu vergessen, dass man auch eine Sprache fließend sprechen lernt.
Wenn diese Hürde überwunden und das Traumland ausgemacht ist, geht es daran, die richtige Organisation zu finden. Natürlich stellen sich alle auf ihren Internetseiten als beste und zuverlässigste dar, doch man sollte nie darauf verzichten, sich in ATJ-Foren zu informieren. Dort lassen sich schnell die schwarzen Schafe herauskristallisieren.
Sind die in Frage kommenden Organisationen gefunden, geht der Bewerbungsstress los. Anmeldebögen müssen angefordert, ausgefüllt und weggeschickt werden. In ihnen wird meistens auch ein so genannter „persönlicher Entwicklungsbericht“ gefordert. Er ist eine sehr aufwändige Angelegenheit.
Nachdem das geschehen ist, wird man zu einem Auswahlgespräch eingeladen. Man wird befragt, getestet oder einfach nur bei einer Diskussion mit anderen Bewerbern beobachtet. Nun kommt das lange, nervenzerreißende Warten auf die Anmeldebestätigung und den Vertrag.
In den vergangenen Jahren bewarben sich immer mehr Schüler, so dass die Organisationen immer mehr Absagen verschicken müssen, doch wenn man zu den Glückskindern gehört, die angenommen wurden, erwartet einen wieder ein langes und umfangreiches Formularausfüllen.
Die Platzierungsunterlagen bestehen aus vielen verschiedenen Formularen. Der Gastfamilienbrief macht hierbei die größte Arbeit aus. Mit den Platzierungsunterlagen wird die Gastfamilie im Gastland gesucht.
Schon lange bevor das Jahr anfängt, hat der ATS (Austauschschüler) sich sein Jahr genaustes ausgemalt; viele greifen mit ihren Vorstellungen viel zu hoch und werden oft bitter enttäuscht. Sie glauben, dass sie die perfekte Familie kriegen, auf die perfekte Schule kommen und sich auf Anhieb mit allen verstehen.
Es ist klar, dass Gastschüler wie auch Gasteltern bestimmte Erwartungen an einen Austausch stellen, dennoch muss beiden Seiten bewusst sein, dass man auf Schwierigkeiten und Probleme treffen wird. Ob das nun Heimweh oder Streit ist – alle müssen daran arbeiten, dass der Austausch erfolgreich und spaßig wird.
Bianca Zazalowski, Düsseldorf, Heinr.-Heine-Gesamtschule