„Doch warum?“ Diese Frage stellen sich immer wieder die weiblichen Nachwuchskicker im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Bereits im Januar, als in der Rheinischen Post ein Artikel über die „Frauenfußball-freie Zone“ in Ratingen erschien, fragten sich viele, warum sie in Ratingen kein Fußball mehr spielen können. Stattdessen spielen viele Talente, die schon früh in Ratingen mit dem Fußball begonnen haben, in anderen Städten beziehungsweise Fußballkreisen.
Wie schon in den vergangenen drei Jahren, müssen auch in diesem Sommer wieder einmal viele Spielerinnen versuchen, in anderen Städten unterzukommen, da nach Saisonende mehrere Mädchenmannschaften aufgelöst und ihrem Schicksal selbst überlassen werden. Warum fühlt sich im Ratinger Raum keiner der vorhandenen Fußballvereine dafür verantwortlich, den Mädchenfußball in Ratingen am Leben zu erhalten und den Mädchen somit eine sportliche Zukunft zu bieten?
Nach momentanen Stand wird es im Ratinger Raum weder eine U15 noch eine U17-Mannschaft geben, obwohl in der abgelaufenen Saison noch zwei Ratinger Clubs eine U17 gestellt hatten und ein Verein mit den U15-Juniorinnen in den letzten beiden Jahren sogar zweimal die Vizemeisterschaft im Kreis Düsseldorf erreicht hat. Mangels Angebot in der nächsten Altersklasse bricht jetzt auch diese erfolgreiche Mannschaft gezwungenermaßen auseinander. Dies ist für die Spielerinnen und auch für ehemalige Spielerinnen, die das gleiche Schicksal erleiden mussten, schwer nachvollziehbar.
„Es kann und darf doch nicht so schwer sein“, äußerten sich die Trainer der ehemaligen, sehr erfolgreichen U15, „die betroffenen Mädchen zu einer Spielgemeinschaft zusammenzuführen und damit dem Ratinger Mädchenfußball eine Perspektive zu bieten.“
Ratingen benötigt keinen neuen Frauenfußballverein, es müssten lediglich die bereits vorhandenen Strukturen innerhalb der bestehenden Vereine zugunsten der Mädchen genutzt und gegebenenfalls zu Spielgemeinschaften zusammengeführt werden.
Durch diese Spielgemeinschaften würden dann auch die logistischen und zeitlichen Probleme der einzelnen Spielerinnen, die aufgrund dessen teilweise ganz mit dem Fußball aufhören mussten, verschwinden und so vielen Mädchen ermöglicht, ihr Hobby weiter auszuüben.
Bei welchem Verein diese Spielgemeinschaften zusammenkommen, ist hierbei nebensächlich, denn für die Nachwuchs-Kickerinnen zählt nur die Chance, möglichst in der Nähe Fußball zu spielen.
Doch nur Vorschläge bringen nichts, die Vereine in der Umgebung sollten auch mal Taten folgen lassen.
Linda Pleß, Lena Schänherr, Maren Schänherr, Ratingen, Kopernikus-Schule