Als Wikipedia-Mitgründer Jimmy Wales vor zehn Jahren den Leuten von „Wikipedia“ erzählte, wurde er nur belächelt. Wer hätte gedacht, dass sich aus so einer Idee so eine große Sache entwickeln würde?
Heute gehört es zu den sieben am häufigst besuchten Seiten und gilt als das meist besuchte Online-Nachschlagewerk. Kaum zu glauben, dass all das aus einem scherzhaften Nebenprojekt entstanden ist.
Im März 2000 gründeten Jimmy Wales und Larry Sanger nach mehreren gescheiterten Vorbildern Nupedia. Hier konnten sich Autoren mit ihren Artikeln bewerben, um sie im Internet veröffentlichen zu lassen. Larry Sanger war Chefredakteur.
Anfang 2001 wurden die beiden auf das „Wiki-Prinzip“ aufmerksam. Es ermöglicht jedem Benutzer einer Website, diese nicht nur zu lesen, sondern auch direkt im Browser zu verändern.
Das Wort „Wikipedia“ setzt sich aus „Wiki“ (hawaiianisch für „schnell“) und „Encyclopedia“, dem englischen Wort für Enzyklopädie zusammen. Doch Wikipedia entwickelte sich durch seine Offenheit mit einer Geschwindigkeit, die selbst Wales und Sanger überraschte. Es rückte Nupedia in den Hintergrund und verdrängte es 2003 schließlich ganz. Am 15. März 2001 entschied sich Wales, auch Wikipedia-Versionen in anderen Sprachen einzurichten. Dies gelang ihm offensichtlich ziemlich gut, da es Wikipedia bereits Ende des Jahres schon in 18 verschiedenen Sprachen gab. Im Februar 2002 entschied sich Bomis, den Vertrag von Sanger zu kündigten, da sie sich gegen einen Chefredakteur entschieden.
Heute wird Wikipedia von vielen als seriöse Informationsquelle wahrgenommen. Aber vielleicht ist Wikipedias größter Vorteil auch das größte Problem: Dadurch, dass jeder die Artikel bearbeiten kann, können auch falsche Informationen in das System kommen. Auch wenn Wikipedia oft sehr zuverlässig ist, sollte man sich trotzdem noch mit weiteren Recherchen absichern. So können zum Beispiel Firmen und andere Institutionen Daten über sich verfälschen. Ein französisches Kernkraftwerk hat, um ein Beispiel zu nennen, vor nicht allzu langer Zeit aufgezählte Sicherheitslücken gelöscht. Es gibt auch Leute, die an die Geschichte mit dem „Spaßprojekt“ nicht so recht glauben. Allerdings gibt es leider nicht viele andere handfeste Quellen über Wikipedia, außer Wikipedia selbst.
Quellen: Fokus, Wikipedia
Fiona Sorger, Krefeld, Gymnasium Am Stadtpark