Es ist wie eine kleine Stadt mit Parks, vielen Häusern und vielen speziellen Kliniken. Die LVR-Klinik in Süchteln behandelt verschiedene Krankheitsbilder. Von der Orthopädie bis zur Behandlung der häufigsten und schwersten psychischen Krankheit: Depression.
Das ist mit Sicherheit ein schlimmer Begriff für fast jeden, denn es gibt 450 Millionen Fälle auf der ganzen Welt. In der Jugendpsychiatrie in Süchteln wird damit jedoch gelassen umgegangen.
Bei Kindern und Jugendlichen kommen Depressionen immer mal wieder vor, doch sie häufen sich stark in der Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen. Es soll auch einige Fälle bei Kleinkindern geben. Es kann Tausende von Gründen geben, doch die meisten psychischen Krankheiten beginnen mit dem Verlust von einer ganz besonderen Person oder von Dingen. Die Veranlagung spielt ebenfalls eine große Rolle dabei.
Die Klinik ist darauf angewiesen, dass die Kranken selbst entscheiden, wann sie klinische Unterstützung brauchen. „Es gibt auch Fälle, in denen man zu spät erfährt, dass die Kinder an Depressionen leiden und es erst bemerkt, wenn sie einen Suizid-Versuch unternommen haben“, so eine Diplom-Psychologin.
Nach dem ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases) gibt es sehr viele verschiedene Symptome für Depressionen. An erster Stelle stehen: Schlafstörungen, welche deutlich werden durch Müdigkeit, aber auch durch Verlust von Appetit und Freude sowie mangelnde Konzentration und mangelndes Selbstvertrauen. Die betroffenen Personen meiden den Kontakt zu anderen und beschäftigen sich mit Gedanken an den Tod. „Fast kein Fall ist mit einem anderen zu vergleichen“, berichtet eine Mitarbeiterin der Anstalt Süchteln.
Bei der Art der Behandlung dieser Krankheit gibt es unterschiedliche Meinungen. Doch bei den meisten Experten beginnt die Therapie mit regelmäßigen Gesprächen. Danach oder parallel folgt eine medikamentöse Behandlung. Wenn die Symptome dann immer noch vorhanden sind, bietet die Jugendpsychiatrie eine Tagesklinik von 8 bis 16 Uhr an.
Eine weitere Möglichkeit in schwereren Fällen ist eine stationäre Behandlung mit verschiedenen Therapieansätzen, zum Beispiel Musik- oder Verhaltenstherapie und die eigentliche Psychotherapie.
Nach Meinung der Diplom-Psychologen macht es meistens Sinn, sich zu outen, damit die Bekannten des Erkrankten besser mit der Situation umgehen können und verstehen, warum der Jugendliche zum Beispiel den Kontakt zu anderen meidet. Die meisten Betroffenen haben Angst davor, es zu zugeben, dass sie psychisch labil sind. Dabei stehen ihnen sehr viele therapeutische Mittel zur Verfügung.
Hanna Vonwirth, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium