„Das Artensterben hat sich beschleunigt“, stellte die Weltnaturschutzunion IUCN im November 2009 fest, als sie die aktuelle Rote Liste vorstellte.
So sind etwa 17.291 Arten von Tieren und Pflanzen weltweit vom Aussterben bedroht, wobei dies vielfach durch menschliches Handeln zu begründen ist.
In der Weltgeschichte gab es immer wieder Phasen von massivem Aussterben, beispielsweise durch Naturkatastrophen, doch seit dem 17. Jahrhundert wird das Artensterben allerdings mehr und mehr durch menschliches Handeln beschleunigt. So ergaben neueste Untersuchungen, dass weltweit zwischen drei und 130 Arten täglich aussterben. Der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN nach zu urteilen, sind beispielsweise eine von drei Amphibienarten, ein Viertel aller Säugetier- und Nadelbaumarten und jede achte Vogelart vom Aussterben bedroht.
Lebensraumzerstörung, Übernutzung und illegaler Handel von wild lebenden Arten und das Einbringen gebietsfremder Tiere und Pflanzen, sowie Klimaveränderung und Umweltverschmutzung sind die bekannten, durch Menschenhand verursachten Hauptursachen für das Artensterben. So wie der Mensch das extreme Artensterben hervorgerufen hat, kann auch nur er es wieder beenden. Dazu ist allerdings mehr nötig, als das Kennzeichnen von Schutzgebieten.
Die Bestände von Tieren und Pflanzen müssen regelmäßig überprüft werden, Lebensräume dürfen nicht rücksichtslos zerstört werden, und der Natur darf nicht mehr entnommen werden, als natürlich nachwachsen kann.
Um das Artensterben also wieder „in den Griff zu bekommen“, müsste jeder einzelne Mensch seinen Teil dazu beitragen – und das so schnell wie möglich.
Denn mit dem Andauern des Artensterbens ist auch mit dem Verlust wichtiger und unbezahlbarer Ökosystemfunktionen zu rechnen. Dazu zählen zum Beispiel Photosyntheseleistungen von Pflanzen, Bestäubung und Verbreitung von Wild- und Nutzpflanzen durch Insekten und andere Tiere sowie die Selbstreinigung von Fließgewässern. Auch droht der Verlust von Pflanzen- und Tierarten mit bekannter oder potenzieller Heilwirkung, was über kurz oder lang zur Katastrophe führen wird.
Constanze Ambaum, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium