Von Sofia Griva, Humboldt-Gymnasium, Düsseldorf
Tablets im Klassenraum: Sie sind leicht, praktisch und vermeiden Rückenschmerzen. Doch sind sie wirklich so gut?
Es ist toll, nicht mehr so viel tragen zu müssen – keine Bücher und Hefte mehr. Alles hat man digital auf dem Tablet. Der Unterrichtsstoff kann in einer Cloud gespeichert werden und die Schüler*innen haben jederzeit Zugriff auf alle Unterrichtsmaterialien.
Durch den Digitalpakt stehen den Schulen 5 Milliarden Euro für die Digitalisierung zur Verfügung. Das hört sich erst einmal so an, als ob der Schulklasse ohne Schulbücher nichts mehr im Weg steht. Doch in Wirklichkeit sieht es leider anders aus. Es fehlt an vielen Schulen der schnelle Internetanschluss, oder der WLAN-Anschluss in jedem Klassenzimmer und ebenso oft das Wissen der Lehrer*innen, die digitalen Medien im Unterricht gut einsetzen zu können.
Auch muss der richtige Umgang mit den Tablets auf jeden Fall geübt sein, da die Gefahr für die Schüler*innen, mit schädlichen Inhalten und Fake News konfrontiert zu werden, groß ist. Aber wie sieht es denn überhaupt mit der Datensicherheit aus? Gelangen womöglich Informationen der Schüler*innen an die Öffentlichkeit? Man sollte sich zudem fragen, ob die Nutzung in allen Fächern digitaler Medien sinnvoll ist. So werden zum Beispiel Rechtschreibfehler mit Hilfe der Korrekturfunktion beglichen – für viele wäre das eine Katastrophe, denn sie würden so die Rechtschreibung verlernen.
Doch die Digitalisierung hat auch viele Vorteile: Die Schüler*innen ersparen sich nicht nur das Schleppen von Büchern und Heften und schonen somit ihren Rücken, sondern es wird auch der Papierverbrauch deutlich verringert, was eine Wohltat für die Umwelt ist.
Das Lernen findet anders statt: Es können zu einem Thema Informationen gelesen, gehört oder auch gesehen werden. Zum Beispiel bietet „Virtual Reality“ den Schüler*innen die Möglichkeit, Umgebungen kennenzulernen, ohne physisch anwesend zu sein.
Auch kann das Lerntempo der Schüler*innen besser berücksichtigt werden.
Nach der langen Zeit des Homeschoolings und dem stundenlangen Sitzen vor dem Bildschirm, klagten viele Schüler*innen jedoch über Kopf- und Augenschmerzen. Ebenso soll, „der Lockdown die kindliche Kurzsichtigkeit fördern“ (rp-online.de, 24. März 2021).
Es ist also ein kluges Vorgehen gefragt. Die Digitalisierung ist aus den Schulen nicht mehr wegzudenken, aber ein kontrollierter Umgang, der dem Alter der Schüler*innen entspricht, ist wichtig. Es sollte sowohl auf die Medienkompetenz der Schüler*innen geachtet werden, als auch auf eine zeitliche Begrenzung, um ihre Gesundheit zu schützen.