Wenn eine Mädchen oder eine junge werdende Mutter sich in einer Krise befindet und mit der Geburt oder der Erziehung ihres Babys nicht klar kommt, ist das Jugendamt zur Hilfe.
Bei extrem hilfebedürftigen Mädchen ist eine stationäre Unterbringung möglich. Das Heim ist eine Aufnahmestelle für die teils noch Jugendlichen. Hier werden sie auch sozialpädagogisch betreut. Doch die üblichen Verpflichtungen eines Haushaltes werden ihnen nicht abgenommen. Kochen, Einkaufen, Waschen, Putzen – das alles müssen sie erledigen. Manche Aufgaben können sie untereinander aufteilen. Außerdem gibt es Regeln für das Zusammenleben. Ziel der Heimunterbringung ist es, dass die Mädchen lernen, wie sie später, nach einigen Monaten oder Jahren, mit ihren Kindern leben können.
Es gibt verschiedene Wohnformen, zum Beispiel in der Gruppe oder im Appartement. Letzteres soll auf das Leben in der eigenen Wohnung vorbereiten. Die Wohngemeinschaft soll den Betroffenen ermöglichen, trotz der Geburt ihre Ausbildung weiterzuführen, um später ein gutes Leben führen zu können. Während der Arbeits-, Schul – und Ausbildungszeiten kümmern sich die Mitarbeiter um die Kleinkinder und Babys.
Einige Mädchen und jungen Frauen sind mit der Lage überfordert, sich um ihre Kleinkinder zu kümmern. Bei ihnen muss geschaut werden, ob eine Chance für ein gemeinsames Zusammenleben von Mutter und Kind besteht. So eine Entscheidung trifft meistens ein Pädagogenteam mit dem Jugendamt, jedoch auch in Absprache mit der jungen Mutter.
In Fällen, in denen das Kindeswohl, das sehr im Interesse der Pädagogen liegt, gefährdet ist, wird das Kind in eine so genannte Bereitschafts-Pflegefamilie gegeben. Sollten sich die Umstände der Mutter nicht ändern, werden die Kinder später zur Adoption freigegeben oder in Dauerpflegefamilien gegeben.
Einige Mütter sind schon lange im Heim, aber trotzdem noch nicht fähig, mit den Kindern alleine zu leben. Wenn eine Mutter Engagement zeigt, aber die Maßnahme nicht hilft, werden andere Möglichkeiten gesucht, um ein Zusammenleben von Mutter und Kind zu ermöglichen – und das häufig mit Erfolg. Viele Mädchen kommen so wieder aus der Krise heraus und können ihren Kindern ein Zuhause bieten.
Carla Bender, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium