Auf der jährlichen Bullenauktion in Hamm sind die Bauern auf der Suche nach dem perfekten Zuchttier.
Einmal im Jahr treffen sich die Bauern aus ganz Nordrhein-Westfalen zur Bullenauktion in Hamm. Früh am Morgen fahren sie los in der Hoffnung, einen Bullen für sich zu ergattern.
Die zu versteigernden Tiere sind dann schon am Ort des Geschehens. Bevor sie vorgeführt werden, müssen sie gründlich gereinigt und frisiert werden. Nach der Säuberung wird den Bullen eine Nummer auf den Rücken geklebt. Dann werden sie dem Alter nach sortiert, das heißt, die Nummer eins ist das jüngste Tier und mit ansteigender Nummer wird das Tier immer älter.
Das Gleiche gilt auch für Kühe und Kälber, die auf dieser Auktion aber nur in einer Minderheit vertreten sind. Die Milchkühe werden teilweise vor der Auktion nicht mehr gemolken, damit ihre Euter prall sind und dem Käufer der Eindruck vermittelt wird, diese Kuh gebe viel Milch.
Um solche Täuschungen einzudämmen, erhält der Bauer eine Liste, auf der das Tier bewertet wird. Zusätzlich gibt es ein Heft, in dem Rasse, Vererbung und weitere Fakten vermerkt sind. Für den Bauern sind diese Informationen sehr wichtig, weil es sonst zu einer Überzahl einer Rasse im Stall kommen könnte.
Man schafft es nicht, sich alle -Tiere vor dem Verkauf am Auktionstag anzusehen. Aber ein Kaufinte-ressent kann sich alle Tiere vorab im Internet anschauen, um sich zu notieren, welche er vor Ort genauer unter die Lupe nehmen will. Die Wünsche und Forderungen an das Tier sind von Käufer zu Käufer unterschiedlich.
Zur Begutachtung werden die Bullen nacheinander durch eine Halle geführt. Die Bauern werfen hier einen kritischen Blick auf die Tiere, die sie sich ausgesucht haben. Dabei wird beispielsweise geguckt, ob die Tiere richtig laufen können. Muss der -Bulle nämlich nach dem Kauf zum Tierarzt, kommen weitere Kosten auf den Bauern zu.
Wie bei Auktionen üblich, darf der Meistbietende das jeweilige Tier kaufen. Der Bulle bekommt dann eine weitere Ohrmarke, damit er als Zuchtbulle identifiziert werden kann. Der Bauer kann den Bullen nach der Bezahlung direkt mit in den neuen Stall nehmen.
Sollte ein Bulle keinen Käufer finden oder dem Verkäufer das Gebot zu niedrig sein, wird das Tier zum Schluss noch einmal präsentiert. Um dort möglichst wenige Tiere zu sammeln, werden einige schon vorher von der Verkaufsliste gestrichen.
Sabine Prüfert, 9a, Franz-Haniel-Gymnasium Duisburg