Wer kennt sie nicht: Die Simpsons, die gelbe Familie, die seit 1989 in der Evergreen Terrace in Springfield wohnt. Sie glänzt durch die Fähigkeit, sowohl Kinder als auch Erwachsene zu begeistern. Doch haben die Simpsons ihre Qualität in diesen 20 Jahren auch beibehalten? Leider muss man sagen: Nein.
Während die Serie Anfang der 1990er Jahre sensationelle Staffeln sendete, ließ die Qualität schon gegen Ende des Jahrzehnts merklich nach. Es wurden durchaus Glanzstücke gesendet, jedoch konnte der aufmerksame Zuschauer bereits ahnen, wohin die Geschichten abdriften werden. Um die Jahrtausendwende liefen die Simpsons dann endgültig aus dem Ruder: Plotlöcher ohne Ende, wenig Realismus, uninteressante und nervige Charaktere sowie Vulgärsprache sorgten dafür, dass das Niveau der Sendung auf Tauchgang ging.
Frank Grimes stirbt in Staffel 8, weil er zwei Starkstromkabel anfasst, aber Homer überlebt einen Sturz in eine Schlucht – zweimal hintereinander.
Charaktere wandelten sich vom fürsorglichen Familienvater zum Deppen der Nation, vom fiesen, aber dennoch netten Bruder zum totalen Satansbraten. Während in früheren Episoden Homers Schimpfwörter nicht zu hören waren, weil er einen Krankenwagen anschrie, dessen Sirene die ausgesprochenen Beleidigungen „wegpiepte“, wird heute nicht davor zurückgeschreckt, Marges Schwestern „Schl…pen“ zu nennen oder ein Missgeschick lauthals mit „Sch..ße“ zu kommentieren.
Fazit: Wer eine sozialkritische Sendung sehen möchte, der sollte sich lieber Simpsons-Erfinder Matt Groenings zweite Zeichentrickserie „Futurama“ ansehen. Die Simpsons-Fans der ersten Stunde, die über Sinnlücken und plumpe Witze hinwegsehen können, sollten sich jedoch auf die Lichtblicke freuen, die die Serie auch heute noch manchmal bereithält.
Halil Tasan, Nettetal, Werner-Jaeger-Gymnasium