Am Montag, den 14. April fuhren viele Schüler der Gesamtschule Mittelkreis und weitere Klassen anderer Schulen in den Tichelpark in Kleve, um sich in den eigentlichen ersten vier Unterrichtsstunden den Film ‘Die Welle‘ anzuschauen.
Zunächst musste auf die Klassenlehrer gewartet werden und man diskutierte und spekulierte wie verrückt, da es Schüler gab, die bereits das Buch zum Film gelesen hatten. Schon bevor überhaupt jemand den Film gesehen hatte, waren die Meinungen dazu geteilt.
Nachdem die Klassen mit dem Bus ca. eine halbe Stunde nach Kleve gefahren waren, warteten sie voller Spannung vor dem Kino, in dem sie sich den Film über ein Experiment in einer Geschichtsklasse ansehen sollen. Ausgangspunkt des Romans ist ein Film über den Nationalsozialismus, den der Geschichtslehrer Ben Ross in seiner Klasse vorführt. Der Film stößt in der Klasse einerseits auf Unverständnis, wie sich ein derartiges Regime etablieren konnte, andererseits kommt die Behauptung auf, dass sich eine derartige Manipulation der Massen nicht wiederholen könne, so dass der Philologe ein Experiment durchführen möchte: ‘ Die Welle‘.
Das Experiment soll zeigen, wie Jugendliche durch einfache Methoden manipuliert werden können. „Die Welle“, eine autoritäre Gemeinschaft, für die der Geschichtslehrer seine Klasse zu überzeugen beginnt, stützt sich auf drei Prinzipien: „Macht durch Disziplin!“, „Macht durch Gemeinschaft!“, „Macht durch Handeln!“
Im Verlauf des Romans werden jene Grundsätze von den Beteiligten immer mehr verinnerlicht. Ross bemerkt, dass seine Schüler zwar Informationen – vor allem geschichtliche – wie automatisch wiedergeben können, aber aufhören zu denken. Innerhalb der elitären Gruppe entsteht einerseits der Anschein, alle seien gleichberechtigt ,und vorherige Außenseiter wie der Schüler Robert können sich besonders profilieren.
Andererseits droht das Experiment, Beziehungen zwischen guten Freunden zu zerstören so z.B. das Verhältnis zwischen Laurie, der kritischen Chefredakteurin der Schülerzeitun und ihrem Freund David. Allmählich zeigt das Experiment faschistische Züge, da eine Mitgliedschaft der Welle, die sich längst über die Geschichtsklasse hinweg ausgebreitet hat, an der Schule immer mehr zum unhinterfragten Zwang wird.
Erst nachdem ein jüdischer Schüler Gewalt erfährt, weil er sich der Welle nicht angeschlossen hat, begreift Ross die Gefährlichkeit seines Experiments.
Nachdem der Film endete, gingen die Diskusionen wie verrückt weiter und immer noch waren die Meinungen geteilt. Einige Schüler fanden den Film sehr interessant, wiederum andere brachten kein Wort darüber heraus.
Später wurde in den Klassen noch weiter über den Inhalt diskutiert, viele waren trotz des Ausgangs des Films immer noch der Meinung, eine solche ‘Manipulation der Massen‘ wäre in der heutigen Zeit nicht mehr möglich, andere waren allerdings anders gestimmt und machten klar, dass dies heute noch so möglich sei.
Grund der Diskussion war, dass der Inhalt im nächsten Schuljahr Unterrichtsthema sein würde.
Markus Koenen, Goch, Gesamtschule Mittelkreis