Vielen Erwachsenen ist gar nicht wirklich bewusst, wie junge Menschen man sich dem allgemeinen Bild der Gesellschaft anpassen müssen, um in der Schule nicht ausgegrenzt oder sogar verletzt und verfolgt zu werden. Zudem kommt der Druck aufgrund schlechter Noten, Stress oder Angst, vor der Klasse einen Vortrag zu halten. Soziale Ängste sind vor allem sichtbar, wenn man sich beispielsweise im Unterricht kaum meldet, weil man Angst hat, etwas Falsches zu sagen oder ausgelacht zu werden. Manche bekommen sogar Panikattacken ohne erkennbaren äußeren Grund.
Die mündliche Mitarbeit spiegelt sich dann aber in der Endnote wieder. Das bedeutet, selbst wenn man sehr gute schriftliche Noten hat, zählt die mündliche Note mit und kann die Gesamtnote verschlechtern. Viele Jugendliche müssen sich von den Lehrkräften anhören, dass sie nicht so schüchtern sein sollen und sich einfach trauen müssen, etwas zu sagen. Manche Ängste werden von Lehrkräften auf die leichte Schulter genommen. Deshalb gibt es an allen Schulen eine Sozialarbeiter:in oder Schultherapheut:in als Ansprechpartner:in, um diese Probleme zu besprechen. Diese können bei Bedarf auch ein Gespräch mit der jeweiligen Lehrkraft organisieren. Viele Lehrkräfte zeigen dann auch Verständnis, deshalb ist es wichtig, Unsicherheiten anzusprechen.
Laut der Bundeszentrale der politischen Bildung ist die vorherrschende Todesaursache bei Jugendlichen Suizid. Deswegen sollten alle Beteiligten die Problematik ernst nehmen und auf Aussagen wie „Du hast es doch viel besser als viele andere. Du willst doch nur Aufmerksamkeit. Jeder is mal traurig.“ verzichten. Die psychische Gesundheit ist ebenso wichtig wie die physische und sollte mit ihr gleichgestellt werden!