Von Frederic Bergermann, Klasse 8b, St.-Ursula-Gymnasiums, Düsseldorf
Sind batterieelektrische Fahrzeuge wirklich so umweltfreundlich, wie sie von Politik und Herstellern vermarktet werden?
Laut den Regierungen der Welt, insbesondere auch der deutschen Regierung, sind batterieelektrische Autos der Schlüssel zur emissionsfreien Fortbewegung. Sie werden durch herkömmlichen Strom aus der Steckdose oder mithilfe von Ladesäulen geladen. Beim Fahren wird dann der Strom aus der Batterie genutzt, um den Elektromotor zu versorgen, welcher mit einer CO²-Emission von 0 arbeitet. Doch jetzt kommt das große Problem an dieser so verlockenden Technologie, denn aus gutem Grund spricht die Politik nicht darüber, wo die Batterien eigentlich herkommen und wie sie entsorgt werden.
Für die Batterie werden Rohstoffe verwendet, welche bei Fahrzeugen mit Verbrennern kaum oder sogar gar nicht benötigt werden, vor allem Lithium und Cobalt. Lithium wird zu einem Großteil in Argentinien gewonnen, in Regionen, die ohnehin schon sehr trocken sind. Da Lithium in dem dortigen Salzwasser enthalten ist, muss das Wasser verdunsten. Pro Tonne Lithium verdunsten zwei Millionen Liter Wasser. Das macht im Schnitt 80.000 Liter Wasser pro Elektroauto. Durch diese Unmengen an Wasserverlusten trocknet die Gegend weiter aus und die dort lebenden Landwirte haben kein Wasser mehr für ihre Pflanzen, ihre Tiere und vor allem für sich selbst. Auch wird das geförderte Wasser mit Dieselaggregaten und Diesel-LKWs und somit nicht klimaneutral transportiert. Doch das ist erst der Anfang, denn das geförderte Wasser enthält noch andere Stoffe und diese müssen alle vom Lithium getrennt werden. Das passiert in industriellen Anlagen in der Nähe des Sees. Dort entstehen bei der Trennung Kalk, Natronlauge und Calin, welche die Luft verpesten und Krankheiten bei den dortigen Lebewesen verursachen, zum Beispiel Blindheit von Tieren. Ist das Lithiumvorkommen dann erschöpft, werden die giftigen Abfälle dort einfach hinterlassen, während die Firmen bereits auf dem Weg zum nächsten See sind.
Dann wäre da auch noch das Cobalt, welches zum Großteil in Afrika, zum Beispiel im Kongo, vorkommt. Bereits fünfjährige Kinder, welche oft keine 30 Jahre alt werden, schürfen das Cobalt in unsicheren Mienen ohne die benötigten Atemschutzmasken zum Schutz vor giftigem Cobaltstaub, und hoffen jeden Tag aufs Neue, etwas Vernünftiges zum Essen zu bekommen. Dabei werden die Arbeiter vom Militär beaufsichtigt, welches sich durch den Erlös des Verkaufs von Cobalt an die Batteriehersteller Waffen für den Bürgerkrieg kauft.
In Asien wiederum werden nicht nur die Batterien produziert, sondern auch weitere wichtige Stoffe zu deren Herstellung gefördert. Bei dieser Förderung und Abspaltung von anderen Stoffen wird die Umwelt ebenfalls atomar und durch giftige Chemikalien verschmutzt. China und Südkorea, welche die Batterien hauptsächlich produzieren, beziehen ihren Strom zum größten Teil aus Kohlekraftwerken, und immer noch werden neue Kraftwerke eröffnet. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts haben berechnet, dass pro Elektroauto mit einer 100 kWh Batterie ca. 17 Tonnen CO² ausgestoßen werden, bevor das Auto sich überhaupt aus eigener Kraft bewegt hat. Selbst mit Ökostrom bedeutet das, dass man 166.000 km fahren muss, um einen Klimavorteil gegenüber einem Verbrenner zu bekommen. Meist halten diese Batterien jedoch nicht einmal so lange durch, und müssen entsorgt werden, wobei das nächste große Problem auftritt. Die Batterien sind hoch giftig und niemand weiß, wo und wie man sie sachgerecht entsorgen kann.
Außerdem stellen batterieelektrische Autos ein Sicherheitsrisiko dar, denn sie brennen zwar nicht schneller als Verbrenner, dafür aber umso heftiger, sobald die Batterie beschädigt wird. Löscht man diesen Brand, muss das Fahrzeug weitere 24 Stunden in einem mit Wasser gefüllten Container gekühlt werden, um das Feuer zu ersticken. Zusätzlich treten ätzende Säuren aus, welche das Wasser in dem Container verunreinigt und somit giftig macht.
Man kann also sagen, dass die batterieelektrischen Autos unter den meisten Umständen nicht umweltfreundlicher sind als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Harald Lesch, Professor der Physik sagt dazu, angesichts der Schäden sei es vermessen zu glauben, dass man mit batterieelektrischen Fahrzeugen das Klima retten könne, und man müsse sich die Frage stellen, warum die Politik, namentlich auch die deutsche Politik, so dahinter stehe und keine konkreten Angaben mache. Letztendlich wird weder der Verbrenner, noch das batterieelektrische Antriebskonzept das Klima retten. Die Brennstoffzelle (Wasserstoff) ist hierfür ein guter Anwärter, jedoch ist sie noch zu teuer, um massentauglich zu sein.